
Zeitgemäß und nutzenorientiert, eine moderne Plattform für Digitale Medizin - das soll die TI 2.0 der Gematik werden. Dafür brauche es jetzt einen Technologiesprung. „Wir denken unser Angebot und unseren Auftrag komplett neu“, erklärte Dr. Markus Leyck Dieken, Geschäftsführer der Gematik.
Mit der TI 2.0 will die Gematik eine gemeinsame Arena für alle Akteure schaffen, in der die Teilnehmer gewissermaßen einem olympischen Geist verpflichtet seien. Dabei stehen Grundbedingungen wie Nutzerzentriertheit, Interoperabilität und ein stabiler sicherer Betrieb im Mittelpunkt der Konzeption. „Wir fungieren als Gastgeber, sichern die Qualität und überwachen die Einhaltung der Sicherheitsanforderungen und Betriebsregeln. Für die Nutzer stellen wir notwendige Grundfunktionalitäten zur Verfügung.“ so Leyck Dieken.
Die nutzerorientierte Ausrichtung des Angebots sei das A und O. Bereits dieses Jahr liefere die Gematik beispielsweise mit der elektronischen Patientenakte und dem E-Rezept Anwendungen, mit denen Digitale Medizin für jede Bürgerin und jeden Bürger konkret werde. Entscheidend dabei seien einheitliche Standards: Insel-Lösungen gehörten der Vergangenheit an, ebenso das Denken in isolierten Silos der medizinischen Versorgung. Deutschland mache diesbezüglich große Fortschritte, etwa durch die Integration von Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA).
Sechs Säulen der neuen TI-Architektur
Zur Schaffung der TI 2.0 stellt die Gematik nun ein Ideenpapier vor und zur Debatte. So soll die neue Architektur der TI auf sechs fundamentalen Säulen basieren:
- Einem föderierten Identitätsmanagement, weil mit dieser „Brücke“ mehr Flexibilität und Nutzerfreundlichkeit durch die einfache Nutzung von Identitätsbestätigungen der TI für eigene digitale Angebote der Nutzergruppen möglich ist.
- Der universellen Erreichbarkeit der Dienste durch Zugangsschnittstellen im Internet, weil der Wegfall proprietärer IT-Lösungen (zum Beispiel Konnektor) Kosten senkt, den Betrieb stabilisiert und die Integration weiterer medizinischer Berufsgruppen erleichtert.
- Einer modernen Sicherheitsarchitektur, weil diese die eigenständige Bereitstellung von Diensten durch unterschiedliche Anbieter ermöglicht und sowohl sicherer als auch effizienter ist.
- Verteilten Diensten, weil aus Sicht optimierter Versorgungsprozesse die Verknüpfung von Daten aus verschiedenen Quellen notwendig ist.
- Interoperabilität und strukturierten Daten, weil die anwendungsfallbezogene Versorgung und Forschung eine Verbesserung der Datenqualität erfordert. Standardbasierte strukturierte Daten und Schnittstellen erhöhen die Verfügbarkeit bei Produkten und Services.
- Einem automatisiert verarbeitbaren Regelwerk der TI, weil eine automatisierte Überprüfung der Sicherheit und des Datenschutzes sowie der Interoperabilität und Verfügbarkeit das Vertrauen in die TI stärken.
Das Whitepaper der Gematik ist frei im Netz verfügbar.




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