
Die Kooperation mit IBM ist der TK zufolge auf mehrere Jahre angelegt. In der eGA sollen demnach Daten wie Medikation, Röntgenbilder oder Krankenhaus-Befunde enthalten sein sowie zusätzlich weitere Informationen wie etwa Tracker-Daten oder Daten aus einem elektronischen Diabetes-Tagebuch. Zudem könnten auch persönliche Entscheidungen wie ein Organspendeausweis oder eine Patientenverfügung einfließen. "Die Akte ermöglicht damit eine orts- und zeitunabhängige Verfügbarkeit von Gesundheits- und Krankheitsdaten für den Versicherten", heißt es bei der TK.
eGA-Nutzung soll freiwillig sein
Herr der Daten werde allein der Versicherte sein, betont die Krankenkasse. Nur er werde entscheiden können, wer Einsicht bekomme. Weder Arzt noch Krankenkasse könnten ohne Genehmigung auf die Daten zugreifen, heißt es. Die Freigabe könne auch nur einen teilweisen Zugriff umfassen, und der Versicherte könne die Entscheidung jederzeit ohne Angabe von Gründen widerrufen. Die eGA-Nutzung soll freiwillig sein.
Ihren fast zehn Millionen Versicherten will die TK das Angebot über eine entsprechende Satzungsregelung zur Verfügung stellen. Die vertragliche Beziehung zur Nutzung der eGA werde zwischen IBM und dem Versicherten bestehen, die Kosten für die eGA-Nutzung trage die TK.
Auch das Bonusprogramm wird eingebunden
Die TK sieht die elektronische Gesundheitsakte als "wichtigen Schritt in der Digitalisierung des Gesundheitssystems", erklärt Vorstandschef Jens Baas: "Wir geben den Versicherten damit perspektivisch die Möglichkeit, überhaupt alle Leistungsdaten einzusehen, über die wir als Krankenkasse verfügen. Sie erhalten also eine Art Grundausstattung mit Versorgungsdaten, die dann zum Beispiel von ihren behandelnden Ärzten genutzt werden können."
Zudem solle es die Möglichkeit geben, dass die Daten ergänzt werden – entweder von Ärzten, vom Versicherten selbst oder von weiteren Anwendungen, wie zum Beispiel Fitnesstrackern. Auch sei geplant, "konkrete digitale Versorgungsangebote wie unsere E-Coaches und das Bonusprogramm" einzubinden, sagt Baas.
Die Sicherheit der Daten soll dem TK-Chef zufolge über "hohe IT-Standards, die wir setzen und die für unseren Entwicklungspartner IBM verpflichtend sind", garantiert sein. "Der Versicherte selbst muss die Hoheit über seine Daten haben. Wir als Krankenkasse werden ohne Zustimmung des Versicherten keinen Zugriff haben", versichert Baas und schiebt noch einen "konkreten Vorteil für die Versicherten" nach: "In Zukunft können sie ihre Fitnesstracker-Daten auch in der sicheren eGA speichern und müssen nicht auf einem unbekannten Server im Silicon-Valley zurückgreifen."


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