
Jedes moderne KIS bietet die Option, Formulare zu erzeugen und diese automatisiert zu übertragen. An technischen Problemen darf die Einführung des digital gestützten Entlassmanagements in den deutschen Kliniken nicht scheitern. Bei uns an der Charité hat das Qualitäts- und Projektmanagement den Anforderungskatalog für die Umsetzung erstellt – die IT hat es umgesetzt.
Nach meiner Erfahrung nützt es nichts, bloß eine Software zu kaufen oder ein IT-Werkzeug zu entwickeln und zu glauben, damit komme der Prozess in Gang. Es mussten zunächst alle Dokumente im KIS überprüft und rechtskonform angeglichen werden. Einige Dokumente, etwa für das Folgescreening oder die Patienteneinwilligung, wurden neu erstellt oder deutlich angepasst.
Langwieriges Suchen in verschiedenen Systemen wird überflüssig
Am Universitätsklinikum existieren allein 1400 verschiedene Briefvorlagen – man kann sich vorstellen, wieviel Zeit die Anpassung in Anspruch genommen hat. Da sich die Charité aber mit dem Thema seit 2015 beschäftigt hatte, lagen die Daten recht gebündelt vor. Aufwändigste Programmierarbeit an den systemischen Schnittstellen war das strukturierte Übertragen von Arzneimittelinformationen in die Arztbriefe. Das hat sich sehr gelohnt, denn Medikationspläne müssen nicht mehr in den Arztbrief diktiert oder kopiert werden, sondern lassen sich nun aus Vorsystemen automatisiert in andere Dokumente übertragen.
Bevor eine Krankenhausmedikation angesetzt wird, weist das Programm auf Wechselwirkungen hin. Auch ein langwieriges Suchen in verschiedenen Systemen ist nicht mehr erforderlich: In einer übersichtlichen Bildschirmmaske sehen Ärzte, Pflegende und Sozialdienst auf den ersten Blick den Patientenstatus zum Entlassmanagement und wissen, was noch erledigt werden muss.
Dieser Artikel ist Teil der aktuellen Ausgabe der kma Klinik Management aktuell.





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