
Über das Register stünden etwa dem Robert Koch-Institut im Rahmen der Covid-19-Pandemie nun tagesaktuelle Daten über das Patientenaufkommen in Notaufnahmen zur Verfügung, teilte die Universität Magdeburg am vergangenen Freitag mit. Bislang ist die Zahl der beteiligten Notaufnahmen jedoch verhältnismäßig gering. Deutschlandweit seien 17 Notaufnahmen in das Register eingebunden. Laut Schätzungen im Krankenhaus-Report 2017 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK gibt es in Deutschland knapp 1100 Krankenhäuser mit einer Notaufnahme.
„Die notwendigen Daten für das Register werden in Notaufnahmen in der Regel ohnehin erhoben und in ein IT-System eingegeben“, erklärt Prof. Felix Walcher, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie der Universität Magdeburg. „Das Register ist mit der Dokumentationssoftware der teilnehmenden Notaufnahmen verknüpft. Somit entsteht für das Personal kein zusätzlicher Aufwand.“ Die Magdeburger Arbeitsgruppe koordiniert die Forschungsprojekte, die Datenauswertung und das einrichtungsübergreifende Qualitätsmanagement.
Das Register und die technische Infrastruktur basieren vollständig auf der Nutzung von internationalen Dokumentations- und sogenannten Interoperabilitätsstandards, sowie Open-Source Software. Für die elektronische Verarbeitung der anonymisierten Daten ist das Medizininformatiker-Team um Prof. Rainer Röhrig von der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen verantwortlich, einer der Initiatoren des Forschungsprojekts: „Mit der AKTIN-Infrastruktur können wir zeigen, dass mit einer dezentralen Datenhaltung in den Kliniken die gesellschaftlichen Interessen der Datennutzung sowie die Interessen der Kliniken und vor allem die individuellen Interessen der Patientinnen und Patienten bezüglich Datenschutz und Datensicherheit in Einklang gebracht werden können.“
Das Notaufnahmeregister wurde durch das im November 2019 abgeschlossene Projekt „Verbesserung der Versorgungsforschung in der Akutmedizin in Deutschland durch den Aufbau eines Nationalen Notaufnahmeregisters“ entwickelt, das aus dem „Aktionsbündnis für Informations- und Kommunikationstechnologie in Intensiv- und Notfallmedizin“ (AKTIN) hervorging. Das Projekt wurde sechs Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt über 4,4 Millionen Euro gefördert.





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