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BerlinWie lange muss man in Rettungsstellen von Vivantes warten?

KHZG-Projekt bringt Transparenz in Notaufnahmen: Krankenhausbetreiber Vivantes hat Online-Monitore zu den Wartezeiten seiner Rettungsstellen entwickelt. Ab jetzt sind Wartedauer, Patientenzahl und die Anzahl lebensbedrohlicher Notfälle online einsehbar.

Notaufnahme des Vivantes Klinikums im Friedrichshain
Vivantes
Die Notaufnahme des Klinikums im Friedrichshain erhält als erste der sechs Erwachsenen-Rettungsstellen die Online-Monitore zur Angabe der Wartezeit.

Wie lange dauert es in der Rettungsstelle und warum? Klinikbetreiber Vivantes macht im Rahmen des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG) nun Stück für Stück die Wartezeiten seiner Notaufnahmen transparent. Der erste Onlinemonitor ist für das Berliner Klinikum im Friedrichshain verfügbar und zeigt neben der Wartezeit für nicht-lebensbedrohliche Erkrankungen auch die Patientenanzahl sowie lebensbedrohliche Notfälle.

Die Online-Information klärt zusätzlich über die Abläufe in der Rettungsstelle auf, die normalerweise für die Wartenden unsichtbar bleiben.

Die angezeigte Wartezeit berechnet sich dabei aus dem Durchschnitt der vergangenen sechs Stunden – von der Anmeldung bis zum ersten Arztkontakt. Die anderen Daten werden in Echtzeit aus dem Krankenhausinformationssystem (KIS) abgeleitet. Die Statusaktualisierungen erfolgen laufend. „Die Wartezeit transparent zu machen ist ein sinnvoller Ansatz, weil dadurch die verbleibende Wartezeit als weniger belastend empfunden werden kann“, teilte die Berliner Krankenhausgesellschaft dazu auf Anfrage mit.

Einige Krankenhäuser böten bereits Transparenzsysteme an oder informierten Patienten über die Gründe längerer Wartezeiten. Etablierte Strukturen gebe es aber bisher nicht. Lange Wartezeiten können laut Vivantes dazu führen, dass Menschen ungehalten werden. „Denn ein Behandeln in der Reihenfolge des Eintreffens kann nicht gewährleistet werden.“ Oft sei nicht nachvollziehbar, wie die Wartezeit zustande komme und es fehle das Wissen, dass andere Menschen als schwerer krank eingestuft werden.

Andere Standorte ziehen nach

Die sechs weiteren Vivantes Erwachsenen-Rettungsstellen in Berlin und die Neuköllner Kinderrettungsstelle sollen in den nächsten Monaten folgen. Derzeit werden die Wartebereiche aller Rettungsstellen mit Monitoren ausgestattet, damit die angemeldeten Patient*innen auch vor Ort Einsicht in die Daten haben.

Wartezeitmonitore der Vivantes-Notaufnahmen gehen online
Vivantes
Der Online-Monitor schafft Transparenz, indem er die aktuelle Auslastung der jeweiligen Rettungsstelle zeigt.

Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Vivantes Geschäftsführung, betont: „Wer akut medizinische Hilfe benötigt, sollte auf jeden Fall die bekannten Notfallnummern anrufen oder die nächstgelegene Rettungsstelle aufsuchen. Dort erhalten alle Hilfe und lebensbedrohlich Erkrankte werden sofort behandelt. Die Online-Information klärt zusätzlich über die Abläufe in der Rettungsstelle auf, die normalerweise für die Wartenden unsichtbar bleiben.“

Videos informieren über Abläufe

Zusätzlich klären Videos über die Abläufe in einer Rettungsstelle auf: Jede*r Patient*in wird nach dem Eintreffen zunächst von medizinischem Fachpersonal gesichtet und dann nach Dringlichkeit der Behandlung eingestuft. Weil lebensbedrohlich Erkrankte oder Verletzte vorrangig behandelt werden, müssen leichter erkrankte Patient*innen bei großem Andrang länger auf die Behandlung warten.

Die neun Rettungsstellen der Vivantes-Klinika behandeln 304 154 Patient*innen pro Jahr. 51 435 erwachsene Patient*innen und 19 326 Kinder davon alleine im Vivantes Klinikum im Friedrichshain.

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