Wie hoch ist zeitliche Aufwand der Messung?
Aus der Pilotphase liegen dazu erste Ergebnisse vor. Danach betrug der Zeitaufwand für die Beantwortung der Fragen im Durchschnitt zwölf Stunden, der Median lag bei fünfeinhalb Stunden. Zusätzlich waren für die Vorbereitung rund acht Stunden notwendig.
Wie hoch ist der personelle Aufwand beziehungsweise wer sollte an der Messung beteiligt werden?
Das differiert je nach Größe der Klinik und der beteiligten Bereiche. In der Pilotphase waren es im Durchschnitt acht Personen, die daran beteiligt waren – aus IT, Verwaltung und Management, Ärztlicher Dienst und Pflegedienst.
Was passiert bei zu wenigen, falschen oder allgemein beantworteten Fragen beziehungsweise bei „weiß nicht“?
„Es ist extrem wichtig, dass wir eine hohe Rücklaufquote haben“, so Prof. Dr. Volker Amelung, dessen Institut für angewandte Versorgungsforschung (INAV) die Reifegradprüfung neben anderen Instituten wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Nur dann lassen sich aus der Evaluation wirklich verwertbare Schlüsse ziehen – und auch die Kliniken selbst profitieren von einer ausreichenden Aussagekraft zur Einordnung des eigenen Digitalisierungsstandes. Das Konsortium selbst gibt Mindestanforderungen für die Datenqualität vor. So müssen mindestens 95 Prozent der Fragen beantwortet werden, die Antwort „weiß nicht“ ist höchstens fünf Mal zulässig. Digital Radar überprüft die Antworten nach Übermittlung auf Vollständigkeit und Plausibilität und setzt sich bei Bedarf mit dem Krankenhaus in Verbindung. Dann bleiben zwei Wochen Zeit, um die Nachfragen zu beantworten. Unzureichende Datenqualität wird sanktioniert, es gibt keinen Score und auch der Zugang zu den Ergebnissen wird blockiert. In schweren Fällen verweigert das Konsortium sogar das Teilnahmezertifikat, das Krankenhäuser, die KHZG-Mittel beantragen, zwingend für den Antrag beim Bundesamt für Soziale Dienste (BAS) benötigen. Peter Gocke, CDO der Berliner Charité, appellierte deshalb im Gespräch mit kma an alle Kliniken, „die Wahrheit zu sagen.“ Sich beim Digitalisierungsstand besser darzustellen als die reale Situation im Haus sei „macht keinen Sinn“, so der IT-Experte. Zumal das spätestens bei der zweiten Datenerhebungsrunde auffallen würde.
Welche Scores werden schließlich ermittelt?
Das Konsortium wird den teilnehmenden Kliniken zwei Scores mitteilen: 1. Den selbst entwickelten „DigitalRadar Score“ mit einer Punkteskala von 0 bis 100 Punkten (höchste Bewertung), zum Vergleich mit deutschen Krankenhäusern. 2. Den auf dem EMRAM-Modell basierenden „EMRAM Indikator Score“, zum internationalen Vergleich.
Wann und in welcher Form werden die Ergebnisse den Krankenhäusern zur Verfügung gestellt?
Nach der Datenauswertung bekommen die Kliniken einen Link zugesandt, wo sie die Ergebnisse online auf einem sogenannten „Dashboard“ aufbereitet studieren können. Im Dashboard können die Zahlen detailliert nach Dimensionen und Subdimensionen im Detail analysiert werden.
Wie geht es weiter?
Die erste Phase der Datenerhebung endet am 17. Dezember 2021, der Zwischenbericht mit den Ergebnissen aus dieser ersten Befragungsrunde soll nach Angaben von Alexander Geissler noch im ersten Quartal 2022 vorliegen. Anschließung erfolgt eine Evaluierung der Ergebnisse bis zum Sommer 2023, gefolgt von einer zweiten Befragungsrunde in der zweiten Jahreshälfte des Jahres 2023.






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