
Gerade einmal elf Prozent der Befragten halten sich in Sachen Digitalisierung für "sehr fit". Das ergab die Studie "Digitalisierung in der Gesundheitswirtschaft", für die die Personalberatung Rochus Mummert Healthcare Consulting 380 Führungskräfte an deutschen Kliniken befragt hat. Die Auswirkungen auf die Kliniken könnten dramatisch sein, heißt es, denn in Zukunft werde gut jedes zweite Krankenhaus dieses Wissen bei der Einstellung des medizinischen und kaufmännischen Spitzenpersonals verlangen.
Der Studie zufolge halten sich bislang gerade einmal sechs Prozent der medizinischen und 19 Prozent der kaufmännischen Leiter an deutschen Krankenhäusern mit Blick auf ihr digitales Know-how für "sehr fit". Zwar bewerten 41 Prozent der medizinischen und 36 Prozent der kaufmännischen Klinik-Manager ihr Digitalisierungs-Wissen mit der Schulnote 2. Insgesamt allerdings gibt sich jede zweite Führungskraft in dieser Beziehung nur Noten zwischen 3 und 6.
"Grundsätzlich ist es positiv zu werten, dass etwa jede zweite Klinik-Spitzenkraft ihr Digitalisierungs-Wissen als gut bezeichnet", sagt Peter Windeck, Studienleiter und Geschäftsführer von Rochus Mummert Healthcare Consulting: "Mit Blick auf die Medizin der Zukunft ist die Zahl derjenigen, die sich für sehr fit halten, aber zu gering, und umgekehrt der Anteil der Manager mit mäßigen bis schlechten Kenntnissen zu hoch." Schließlich gelte fehlendes Digital-Know-how bei Führungskräften als einer der drei größten Stolpersteine auf dem Weg zur Medizin 4.0.
Manager haben Nachholbedarf
Aktuell ist digitales Wissen in 27 Prozent der Kliniken Einstellungskriterium für kaufmännische Führungspositionen, 15 Prozent der Krankenhäuser verlanges es bei medizinischen Spitzenkräften. Künftig allerdings werde etwa jede zweite Einrichtung darauf pochen. Zudem werde eine entsprechende Weiterbildung in Zukunft für mindestens jeden zweiten leitenden Angestellten Pflicht werden. "Klinik-Manager müssen in Sachen Digitalisierungswissen nachlegen", betont Peter Windeck.
Zum Jobprofil kaufmännischer Spitzenkräfte gehören laut der Studie künftig insbesondere Erfahrung im Projekt- und Change-Management sowie Kenntnisse rund um Datenschutz und IT-Sicherheit. Medizinische Leiter dagegen sollten sich künftig mit elektronischen Patientenakten und einem mobilen Krankenhausinformationssystem auskennen. "Zumindest die medizinische und pflegerische Ausbildung decken dieses Digitalisierungswissen bei Weitem noch nicht ab", mahnt Windeck.


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