
Der seit knapp einem Jahr amtierende Fresenius-Chef Michael Sen formt den Gesundheitskonzern grundlegend neu. Der Verkauf von Randbereichen sei wichtiger Teil seiner Strategie, den stark verschuldeten Konzern auf das Kerngeschäft zu konzentrieren, berichtet das „Handelsblatt“. Davon ist jetzt offenbar auch die Digitaltochter Curalie betroffen.
Der Zeitung zufolge hat Fresenius das Unternehmen, das zu Helios gehört, zum Verkauf gestellt. Das Blatt beruft sich auf Unternehmens- und Finanzkreise, eine Helios-Sprecherin wollte sich auf Anfrage von kma nicht zu einer möglichen Trennung äußern. Dem Bericht zufolge hatte Fresenius erst vor wenigen Wochen seine Kinderwunschklinikgruppe Eugin zum Verkauf angeboten.
Digitales Prestigeprojekt
Curalie, im Oktober 2017 gegründet, entwickelt Apps und Programme, etwa zur Reha-Nachsorge und für chronisch Erkrankte. Zwar ist es nur ein kleines Unternehmen in dem Milliardenkonzern, doch es habe als digitales Prestigeprojekt gegolten, heißt es in dem Bericht weiter. Demnach plante der Konzern bislang millionenschwere Investitionen, um die Plattform zu unterstützen. Auch Enrico Jensch, COO bei Helios Deutschland und von Helios Health, hatte Curalie gegenüber kma eine große Bedeutung beigemessen.
Für das Cube-Projekt, mit dem der Klinikriese „arztfreie Hausarztpraxen“ in medizinisch unterversorgten ländlichen Regionen etablieren will, spiele das Unternehmen eine tragende Rolle, so Jensch. Die Curalie-App ermögliche unter anderem einen Symptom-Check, mit dem Patienten gesundheitliche Beschwerden eingrenzen können und über den Algorithmus erfahren, was als weiteres Vorgehen empfohlen wird. Jensch hatte insbesondere hervorgehoben, wie wichtig es sei, alle Komponenten für das Cube-Projekt im Konzern zu haben und keine Leistung dazukaufen zu müssen.






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