
Wie bereits berichtet, wird die Charité-Tochter CFM durch den Beschluss der rot-rot-grünen Koaliton ab 2019 wieder öffentliches Eigentum. Mit dieser Entscheidung gingen auch Debatten über Lohnangleichungen einher, da mit 10 Euro pro Stunde der Lohn der CFM-Angestellten weit unter den 15 Euro des Charité-Tarifs liegen.
Der Tagesspiegel berichtete in dieser Woche, dass der CFM-Stundenlohn wohl noch eine Zeitlang bei elf Euro brutto bleiben würde. Der Lohn wurde bereits angehoben, ist aber immer noch vier Euro niedriger als im Charité-Mutterkonzern. Rund 2200 Mitarbeiter der CFM sind von dem Lohnungleichgewicht betroffen.
Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) teilte der Berliner Morgenpost mit, dass die Löhne in Zukunft nicht auf das Niveau des Tarisvertrags für den öffentlichen Dienst angehoben werden. Dies könne man sich nicht leisten. Diese Aussage stieß bei der SPD selbst sowie den Grünen und Linken auf Kritik.
Jörg Stroedter, Vize-Fraktionschef der Sozialdemokraten im Abgeordnetenhaus, bezeichnete die Position des Finanzsenators in der Berlinger Morgenpost "völlig falsch". Es sei immer klar gewesen, dass es einen Stufenplan gebe. An dessen Ende müsse eine Tarifgestaltung stehen, die der im öffentlichen Dienst entspreche. Die SPD mache sich unglaubwürdig, wenn sie diese Form von Lohndumping dulde, so Stroedter.
Im Tagesspiegel äußert sich der FDP-Wissenschaftsexperte Stefan Förster zu den Problemen bei der CFM-Übernahme: „Schon jetzt werden dort Gehälter gezahlt, die über denen der Branche liegen. Der Senat solle aufhören, der Charité-Geschäftsführung, die das Unternehmen unter schwierigen Bedingungen wirtschaftlich konsolidiert hat, in ihre Entscheidungen hineinzuregieren.“




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