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UmfrageergebnisDRK Kliniken verlängern mit Anti-Gewalt-Trainer Lautenschlag

Die Deeskalationstrainings für Mitarbeitende der DRK Kliniken Berlin zeigen Wirkung. Ihr Sicherheitsgefühl stieg laut Umfrage von 60 auf 93 Prozent an. Die Zusammenarbeit mit Trainer Lautenschlag geht daher in die nächste Runde.

Anti-Gewalt-Training DRK Kliniken Berlin
Annette Hauschild/Ostkreuz
Kampfsportprofi Danièl Lautenschlag übt mit Klinikmitarbeitenden bestimmte Handgriffe für den Ernstfall.

„Unsere Deeskalationstrainings sind weit mehr als Maßnahmen zur Sicherheit, sie sind ein Ausdruck von Wertschätzung“, betont Oberin Doreen Fuhr, Vorsitzende der DRK-Schwesternschaft Berlin. Und die Zahlen sprechen für sich: Die Mitarbeitenden der DRK Kliniken Berlin, die seit September 2024 an den monatlichen Kursen mit Trainer Danièl Lautenschlag zur körperlichen Deeskalation teilnehmen, fühlen sich deutlich sicherer. Mithilfe des Anti-Gewalt-Trainings können sie in Konfliktsituationen mit aggressiven Patienten und Angehörigen schneller und kompetenter reagieren.

Wie eine Umfrage unter den Teilnehmenden ergab, hat sich das Sicherheitsempfinden nach einem halben Jahr stark verbessert. Vor Trainingsstart hätten nur 60 Prozent angegeben ein hohes Sicherheitsgefühl zu haben. Nach sechs Monaten stieg der Anteil auf 93 Prozent. Der Anteil der Menschen, die sich in einer bedrohlichen Situation als kompetent wahrnehmen, sei im Verlauf des Trainings von 27 auf 92 Prozent gestiegen. Durch die positiven Umfrageergebnisse fühlen sich die DRK Kliniken bestätigt und haben daher beschlossen, die Anti-Gewalt-Trainings mit Lautenschlag fortzusetzen. Das Projekt war zunächst auf ein Jahr ausgelegt.

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„Von unseren Mitarbeitenden erhalten wir sehr viel positives Feedback und freuen uns, dass sie die Trainings als ausgesprochen wirksam und hilfreich für ihren Arbeitsalltag wahrnehmen“, so Dr. Christian Friese, Vorsitzender der Geschäftsführung der DRK Kliniken Berlin. Es dürften nicht die Augen vor der Realität verschlossen werden, so Friese weiter. „Wir sehen es als unsere Verantwortung, unsere Mitarbeitenden zu befähigen, brenzlige Situationen frühzeitig wahrzunehmen und im Notfall schnell agieren zu können – ohne, dass sie sich oder andere in Gefahr bringen.“

„Die Zahl von Angriffen gegen Mitarbeitende in Krankenhäusern steigt seit Jahren“, sagt Trainer Danièl Lautenschlag. Das regelmäßige Training führe bei den Beschäftigten zu gefestigten Handgriffen, die „im Ernstfall in Sekundenbruchteilen abgerufen werden können“. Angriffe und Drohungen gegen Klinikpersonal und Mitarbeitende der Rettungsdienste haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Im Jahr 2023 registrierte die Berliner Polizei 194 Angriffe, Drohungen und Übergriffe gegen Sanitäter oder Pflegekräfte. 2022 waren es noch 162 solcher Taten.

Training gilt als Arbeitszeit

Lautenschlag hat schon Polizisten, Türsteher und Personenschützer trainiert und ist in diversen Kampfsportarten geschult. Der Deeskalationsexperte trainiert derzeit 200 Mitarbeitende und Auszubildende den Standorten der DRK Kliniken in Berlin. Die dreistündigen Einheiten gelten als Arbeitszeit und werden im Dienstplan berücksichtigt. Es besteht für die Mitarbeitenden die Möglichkeit, ihre Trainings fortzusetzen oder für Interessierte in neue Kurse einzusteigen.

Anti-Gewalt-Training DRK Kliniken Berlin
Annette Hauschild/Ostkreuz
Das Training soll den Mitarbeitenden Stabilität, Sicherheit und Respekt geben.

Schon vor fünf Jahren haben die DRK Kliniken auf die tätlichen Angriffe auf ihre Mitarbeitenden reagiert. Es wurde ein Deeskalationskonzept entwickelt und umgesetzt, zu dem ein Deeskalationsmanager, ein Notfall-Button auf allen Rechnern sowie Schulungen, Beratungen und Coachings zu verbaler Entschärfung gehören. Das Anti-Gewalt-Training ergänzt dieses Programm.

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