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UniversitätsklinikumLand greift Mannheim mit 59 Millionen Euro unter die Arme

Baden-Württemberg gibt 59 Millionen Euro, um das laufende Defizit des Universitätsklinikums Mannheim mit zu finanzieren. Der Zuschuss soll das Haus bis zu dem geplanten Verbund mit dem Uniklinikum Heidelberg über Wasser halten.

Universitätsmedizin Mannheim
UMM
Das Universitätsklinikum Mannheim soll künftig einen Verbund mit dem Uniklinikum Heidelberg bilden.

In Mannheim dürfte deutlich durchgeatmet worden sein, als die Entscheidung aus Stuttgart bekannt wurde: Das Land Baden-Württemberg hat noch einmal bis zu 59 Millionen Euro für das hoch defizitäre Universitätsklinikum Mannheim freigegeben. Das frische Geld soll den Versorger und die Studiengänge in Mannheim absichern, bis dann am 1. Januar 2026, wie berichtet, der Verbund mit dem Universitätsklinikum Heidelberg starten kann.

Mit der Entscheidung springt das Land erneut der Stadt bei, die bislang Träger des Uniklinikums ist. Nach Angaben des baden-württembergischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst hat das Land in den Jahren 2021 bis 2024 bereits rund 112 Millionen Euro für das Klinikum ausgezahlt.

Medienberichten zufolge prognostizieren dessen Verantwortliche für das Jahr 2025 ein Minus von fast 100 Millionen Euro – zu viel für den städtischen Haushalt. „Die Überbrückungshilfe verschafft uns die notwendige Zeit, gemeinsam mit allen Partnern bis zum Jahresende die Grundlage für einen erfolgreichen Verbund zu legen“, sagt Oberbürgermeister Christian Specht, der auch Aufsichtsratschef des Uniklinikums ist. Durch den Zusammenschluss würden „die hochwertige medizinische Forschung und Lehre in der Region dauerhaft gesichert“.

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Die Unterstützung des Landes sei wichtig, um den Betrieb bis zum geplanten Start des Verbunds abzusichern, betont Specht. Die Stadt Mannheim beteilige sich erneut mit 40 Millionen Euro an dem erwarteten Defizit – damit habe sie aber ihre finanzielle Leistungsgrenze erreicht.

Das Universitätsklinikum sei für das Land „ein wichtiger Partner in Forschung und Lehre“, erklärt Wissenschaftsministerin Petra Olschowski. Durch den zum 1. Januar 2026 angestrebten Verbund mit Heidelberg „führen wir den Standort Mannheim nicht nur in eine wirtschaftlich sehr viel sicherere Zukunft, sondern schaffen auch noch einen neuen medizinischen Leuchtturm“, so die Ministerin: „Wir erhoffen uns, internationale Spitzenkräfte aus Medizin und Wissenschaft ins Land zu holen.“

16,5 Prozent aller Medizin-Studienanfänger

Laut Ministerium hatten sich in Mannheim im Wintersemester 2024/2025 insgesamt 1973 Humanmedizinstudierende und 274 Studienanfänger eingeschrieben. Damit studieren 16,5 Prozent aller Medizin-Studienanfänger in Baden-Württemberg in Mannheim, so das Ministerium.

Eine Bedingung für die neuerliche Finanzspritze sei, dass sich das Uniklinikum bei allen jetzt anstehenden wichtigen Entscheidungen weiter mit dem Land und dem Uniklinikum Heidelberg abstimme, heißt es in Stuttgart. Zudem behalte sich das Land weitere Auflagen vor. Wie berichtet, hatte das baden-württembergische Sozialministerium kürzlich die wettbewerbsrechtlichen Grundlagen für den Verbund der beiden Unikliniken geschaffen.

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