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Uniklinikum Ruppin„In dieser Notlage mussten wir helfen“

Aufatmen am Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg: Die Schließung der beiden Fachabteilungen wurde zurückgezogen. Allerdings wird sich für die zwei Kliniken einiges ändern. Und auch die Geschäftsführung hat noch keine Ruhe.

Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg
ukrb
Das Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg in Neuruppin.

Das Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg (ukrb) ist weiterhin Gesprächsthema in der Region. Anfang Dezember 2023 wurde bekannt, dass die Geschäftsführung der Pro Klinik Holding zur Stabilisierung der finanziellen Lage ab Januar zwei Fachabteilungen schließen will. Die Aufregung war und ist groß. Die Gegenwehr von Klinikverantwortlichen, Mitarbeitenden und Politikern hat sich nun wohl gelohnt. Die Schließung der Klinik für Hals-Nasen-Ohren Heilkunde (HNO) sowie der Klinik für Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie (MKG) soll rückgängig gemacht werden.

In einer Sondersitzung hat der Kreistag Ostprignitz-Ruppin am 21. Februar mit großer Mehrheit dafür gestimmt, die Schließung aufzuheben, „um so die medizinische Versorgung in diesen Bereichen weiter im erforderlichen Umfang gewährleisten zu können“, heißt es. Es bleibt allerdings nicht alles beim alten für die beiden Fachbereiche. Erste Maßnahme werde sein, die bislang eigenständigen Kliniken HNO und MKG mit der Neurochirurgie in eine neue sogenannte Kopf-Klinik zusammenzuführen. Die soll kurzfristig umgesetzt werden.

In dieser Notlage mussten wir helfen.

Landrat Ralf Reinhardt ist froh, vorerst eine Lösung gefunden zu haben. Allerdings stelle der jetzt im Kreistag von allen Fraktionen erarbeitete und getragene Beschluss einen immensen finanziellen Kraftakt dar. Für die Pro Klinik Holding bedeute der Beschluss deshalb auch, sich mit der Sanierung zu beschäftigen und weitere Einsparpotenziale zu identifizieren

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In den kommenden Wochen sollen umfassende Restrukturierungsmaßnahmen erörtert werden. Hierzu sei der intensive Austausch mit leitenden Angestellten, den Betriebsräten sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wichtig. Die gemeinsamen Bemühungen sollen darauf abzielen, eine nachhaltige und effiziente Struktur für die medizinische Versorgung in der Region zu schaffen.

Das ökonomische Umfeld bleibt schwierig und wir müssen weiter an langfristigen Lösungen für ein stabiles Unternehmen arbeiten.

Dr. Gunnar Pietzner, Geschäftsführer der Pro Klinik Holding, freut sich, dass sich der Kreistag zum Klinikum bekenne und finanielle Mittel bereitstelle. So könne die Schließung der beiden Fachabteilungen abgewendet werden. „Denn die Schließung der beiden Kliniken war eine Zwangsmaßnahme, um eine schwere wirtschaftliche Schieflage für das gesamte Universitätsklinikum abzuwenden. Mit viel gutem Willen und Verantwortungsbewusstsein von allen Seiten sowie großer Kraftanstrengung aller Beteiligten wurde die Finanzierungssicherheit hergestellt“, so Pietzner. Das ökonomische Umfeld bleibe aber schwierig, betont er und dass weiterhin an langfristigen Lösungen für ein stabiles Unternehmen gearbeitet werden müsse.

Für den Weiterbetrieb von HNO und MKG erhält die Holding knapp drei Millionen Euro Zuschuss. Darüber hinaus wird der Landkreis Ostprignitz-Ruppin der Holding und den Ruppiner Kliniken eine rückzahlbare und verzinsliche Liquiditätsunterstützung in Höhe von bis zu zehn Millionen Euro für das laufende Geschäftsjahr gewähren.

Es werden finanzielle Anstrengungen sowie Sparmaßnahmen von Nöten sein, die allen Menschen im Landkreis viel abverlangen und schmerzhaft sein werden. 

Für Landrat Reinhardt stehe die Sicherung der medizinischen Versorgung an allererster Stelle. Das Maßnahmenpaket solle helfen, den Weiterbetrieb in diesem Jahr abzusichern. Er betont aber gleichzeitig, dass dies auch zu schmerzhaften Sparmaßnahmen in anderen Bereichen des Landkreises führe.

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