
Konzentrieren und spezialisieren – mit diesem Ziel wollen das Caritas Klinikum Saarbrücken (cts) und das kommunale Klinikum Saarbrücken auf dem Winterberg die Gesundheitsversorgung in der Region neu organisieren. In einer Absichtserklärung (Letter of Intent) haben sich die Krankenhausträger mit Gesundheitsminister Magnus Jung geeinigt, dass beide Häuser Leistungsgruppen aufgeben, teilt das Ministerium mit.
„Wir werden unsere Leistungsangebote abgestimmt schärfen“, sagt Dr. Christian Braun, Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor des Klinikums Saarbrücken. Bereiche, in denen es bislang Doppelstrukturen gab, sollen künftig nur noch an einem Standort angeboten werden:
- Konzentration der Leistungsgruppen elektive Endoprothetik im Bereich der Orthopädie des cts
- Konzentration der Senologie im Brustkrebszentrum am cts
- Konzentration der Psychosomatischen Medizin im cts
- Konzentration der Gefäßchirurgie am Winterberg Klinikum
- Konzentration der Urologie am Winterberg Klinikum
- Konzentration der Wirbelsäulenchirurgie am Winterberg Klinikum
- Konzentration der Leistungsgruppe Lebereingriffe am Winterberg Klinikum
- Neue Leistungsgruppe Notfallmedizin im CaritasKlinikum Saarbrücken und am Winterberg Klinikum
Den Zeitplan und die konkrete Umsetzung wollen die Beteiligten gemeinsam im nächsten Schritt festlegen.
„Mit der deutlich besseren gegenseitigen Abstimmung der Angebote durch die Kliniken cts und Winterberg wird der Grundstein für mehr Zusammenarbeit gelegt“, erklärt Minister Jung. Beide Häuser schärften ihr Profil, und ein Dreiklang aus neuen Konzepten, neuer Zusammenarbeit und neuen Investitionen ermögliche zudem eine noch höhere Behandlungsqualität in Saarbrücken, so Jung.
160 Millionen Euro vom Land
In der Absichtserklärung solle auch die Förderung durch das Land an den beiden Standorten festgehalten werden, erklärt das Ministerium. Die Baumaßnahmen in Saarbrücken und die Zusammenlegung der cts-Standorte in Saarbrücken und Dudweiler werden demnach mit einem Landesmittelanteil von 75 Millionen Euro, plus knapp 23 Millionen Euro Bundesmitteln aus dem Strukturfonds gefördert. Für die Förderung des neuen „Gesundheitscampus Winterberg“ seien Landesmittel in Höhe von 85 Millionen Euro vorgesehen. Die Landesregierung schätze die Baukosten an beiden Standorten auf jeweils rund 120 Millionen Euro.
„Mit der Zusage des Gesundheitsministers zur Übernahme der Planungskosten ist ein wichtiger Meilenstein unseres Zukunftskonzeptes Gesundheitscampus Winterberg erreicht“, erklärt Klinikums-Chef Braun. Das Bauprojekt könne „jetzt endlich in die nächste Phase gehen“. Das Klinikum hatte das Projekt vor mehr als zwei Jahren auf den Weg gebracht.
Auch Alexander Funk, Geschäftsführer der Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken, freut sich über die zugesagten Fördermittel: „Die geplanten Baumaßnahmen ermöglichen es uns, für das Caritas Klinikum Saarbrücken die bestmöglichen Rahmenbedingungen anzubieten“, sagt Funk. Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Gestaltung der Pläne bleibe aber „eine auskömmliche Krankenhaus-Finanzierung von Seiten des Bundes“.





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