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Betriebsvereinbarung wirktZehn Prozent mehr Pflegekräfte im Klinikum Saarbrücken

Mit einem verlässlichen Dienstplan punktet das Klinikum Saarbrücken bei neuen Pflegekräften. Das 600-Betten-Haus meldet zehn Prozent mehr Einstellungen. Personaldirektor Thomas Hesse erklärt, wie das erreicht wurde.

Zukunft Pflege – Klinikum Saarbrücken
Klinikum Saarbrücken
Das unbeliebte „Rufen aus dem Frei“ ist am Klinikum Saarbrücken fast abgeschafft.

Ein Jahr ist es mittlerweile her, dass im Klinikum Saarbrücken die Betriebsvereinbarung „Zukunft Pflege“ unterzeichnet wurde. Heute kann sich die Bilanz sehen lassen, ist Personaldirektor Thomas Hesse überzeugt. Die vielleicht stärksten Zeichen: Der kommunale Maximalversorger auf dem Winterberg hat jetzt deutlich mehr Pflegekräfte sowie Ausbildungsplätze, und es gibt fast kein „Rufen aus dem Frei“ mehr.

Innerhalb eines Jahres habe das 600-Betten-Haus zehn Prozent mehr Pflegepersonal eingestellt, heißt es in einer Mitteilung. Im Januar 2022 waren es demnach 453 Vollzeitkräfte, im Mai dieses Jahres 495. Zudem sei die Anzahl der Ausbildungsplätze seit 2019 kontinuierlich erhöht und auch besetzt worden – von 145 im Jahr 2019 auf 224 im vergangenen Jahr. Insgesamt beschäftigt das Klinikum rund 2300 Mitarbeitende, davon sind etwa 800 Pflegekräfte.

Eine zuverlässige Dienstplanung ist unser Hauptanliegen.

Insgesamt sei es gelungen, dass das „Rufen aus dem Frei“ auf dem Winterberg fast Geschichte ist. „Eine zuverlässige Dienstplanung ist unser Hauptanliegen, das ist uns mit der neuen Betriebsvereinbarung gelungen“, sagt Hesse. Das „Rufen aus dem Frei“ werde nur noch als „Ultima Ratio“ zur Deckung des Personalbedarfs eingefordert, bestätigt die stellvertretende Pflegedirektorin Myriam Weis. Aktuell werde durchschnittlich eine Pflegekraft pro Tag aus dem Frei gerufen – vor einem Jahr waren es noch fünf.

Dafür habe die Pflegedienstleitung im Dienstplan-Alltag neue Schwerpunkte gesetzt. Zum Beispiel werde der Dienstplan ohne Überplanung und ohne Springer-Zuteilung erstellt. Die Leitung plane Pufferdienste im Mittags- und Nachtdienst ein, damit kurzfristige Ausfälle der Station aufgefangen werden können. Und der im Jahr 2013 gestartete Springer-Pool decke kurzfristige Ausfälle im Frühdienst ab.

Erfolgsmodell „Jokerdienste“

Ein großer Erfolg sei zudem das Angebot der Jokerdienste für examinierte Pflegefachkräfte. Auf freiwilliger Basis können die Beschäftigten diese Jokerdienste anbieten (Mittags- und Nachtdienste werktags, am Wochenende auch Frühdienste), die ausgezahlt werden, erklärt Weis. Wenn der verbindliche Monatsdienstplan vorliegt, können die Pflegekräfte ihr Joker-Angebot in eine Liste bei der PDL eintragen. Der verbindliche Abruf erfolge nur durch die Pflegedienst- oder die Bereichsleitung – in der Regel donnerstags oder freitags für die Folgewoche. Dieser Joker stehe bereichsübergreifend zur Verfügung.

„Patiententransportdienst“ entlastet Stationspersonal

Darüber hinaus wurden und werden weitere Entlastungen für das Stationspersonal eingeführt, heißt es aus Saarbrücken weiter – beispielsweise im Oktober 2022 der Bereich „Patiententransportdienst“. Seitdem übernimmt das Team in der signalroten Arbeitskleidung zwischen 6.15 Uhr und 2 Uhr morgens alle anfallenden Fahrten und Wege innerhalb des Krankenhauses. Ausgenommen sind Verlegungen von Intensiv- auf Normalstation. „Das ist eine große Erleichterung für unser Pflegepersonal“, sagt Weis. Das Personal könne auf Station die Patienten versorgen und spare Weg- und Wartezeiten.

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