
Mit den rund 210 Millionen Euro Gesamtbaukosten war der Neubau der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg in den vergangenen sechs Jahren die größte Baumaßnahme sowohl des Landes Baden-Württemberg als auch des Universitätsklinikums, das über die Hälfte der Baukosten trägt. Am 10. Oktober 2020 kann nun der Umzug samt Patienten stattfinden. Notfall-Patienten werden ab dem Tag bereits in der neuen Chirurgie versorgt. Der komplette Betrieb mit stationärer und ambulanter Versorgung startet am kommenden Montag. Rund 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ziehen in den Neubau um.
„Der Neubau zwischen Medizinischer Klinik sowie Frauen- und Hautklinik ist ein weiterer wichtiger Schritt in der Vollendung des 1987 begonnenen „Heidelberger Klinikrings – es fehlt noch die in Schlierbach angesiedelte Orthopädische Klinik", sagt Katrin Erk, Kaufmännische Direktorin und stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums Heidelberg.
900 Quadratmeter für Forschung und Lehre
Kernstück des Neubaus ist der Operationstrakt mit 16 OP-Sälen, die digital in die Medizin- und lT-Landschaft der Klinik eingebettet sein werden. Sechs OP-Säle sind zusätzlich mit integrierten Endoskopiesystemen und zwei OPs als Hybrid-OP mit robotergestütztem Angiographiesystem ausgestattet. Außerdem wird es einen ambulanten OP-Bereich geben, eine Tagesklinik, eine Radiologische Funktionsdiagnostik sowie Ambulanzen. Von zentraler Bedeutung für das Gesamtklinikum ist zudem die Hubschrauberlandeplattform auf dem Dach. Eine gemeinsame Notfallzufahrt von Medizinischer Klinik und Chirurgie wurde bereits im August 2014 fertig gestellt.
Für Forschung und Lehre stehen auf rund 900 Quadratmetern Fläche ein neuer Hörsaal mit 196 Plätzen sowie sieben Seminarräume zur Verfügung. Im Bettenhaus sind neben den fünf Normalpflegestationen mit jeweils 36 Betten zwei Intensiv- und zwei Intermediate-Care-Stationen mit je maximal 28 Betten sowie eine Wahlleistungsstation mit 21 Betten, insgesamt 313 Betten, untergebracht.
Fast-Track-Computertomograph und Patientenmonitoring
Rund 6000 medizintechnische Geräte kommen zum Einsatz, die meisten wurden neu angeschafft. In den neuen, zentral gelegenen und an den OP-Bereich angeschlossenen Schockraum werden wichtige Informationen zu den Notfallpatienten direkt vom Rettungsdienst übertragen, zentral erfasst und stetig aktualisiert an Großbildschirmen angezeigt. Ein „Fast-Track-Computertomograph (CT)" ist hier integriert.
Über ein Patientenmonitoring können Vitalwerte zentral erfasst und bei Stationswechsel jederzeit abgerufen werden. In den beiden Hybrid-OP-Säle kann sowohl offen als auch minimal-invasiv über die Gefäße operiert werden. Der OP-Trakt ist vollständig digitalisiert und vernetzt, robotergestützte Bildgebungsverfahren und ein 3-Tesla Magnetresonanztomograph (MRT) stehen zur Verfügung.





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