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GesellschaftsanteileDie Stadt steigt beim Klinikum Peine aus

Im Oktober 2020 wurden die Stadt und der Landkreis gemeinsame Gesellschafter des Klinikums Peine. Nun zieht sich die Stadt wieder zurück und veräußert die Anteile an den Landkreis. Das sind die Gründe.

Klinikum Peine
Klinikum Peine gGmbH
Am 23. November 1971 wurde das Krankenhaus in der Peiner Südstadt mit 525 Betten in Betrieb genommen. 2020 kauften der Landkreis und die Stadt Peine das Haus.

Im Frühjahr 2020 musste das Klinikum Peine Insolvenz anmelden. Nach einem erfolgreichen Verfahren in Eigenverwaltung wurde das Haus damals an die neuen Eigentümer – den Landkreis und die Stadt Peine – übergeben. Jetzt steht eine erneute Umstrukturierung an, denn: Die Stadt zieht sich aus ihrer Gesellschafterrolle zurück und veräußert ihre Anteile.

Grund dafür seien die dringend benötigten schlankeren Entscheidungswege, um „das Haus – unter anderem durch den Neubau des Klinikums – zukunftsfähig aufzustellen“, wie der Landkreis Peine berichtet. Nachdem man die Situation jetzt für mehrere Jahre beobachtet habe, einigten sich die Verwaltungsspitzen beider Parteien in den vergangenen Wochen auf diesen Schritt.

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Keine Änderungen für die Beschäftigten

Landrat Henning Heiß unterstreicht jedoch, dass die gemeinsame Rettung des Krankenhauses vor fast vier Jahren der richtige Schritt gewesen sei. „Im Rahmen der Insolvenz des Klinikums lag die oberste Priorität darauf, den Klinikstandort Peine zu erhalten. Diese schwierige Aufgabe ist durch den Schulterschluss der kommunalen Familie im Landkreis Peine gelungen“, wie Heiß ausführt.

Im Rahmen der Insolvenz des Klinikums lag die oberste Priorität darauf, den Klinikstandort Peine zu erhalten.

Für die finale Übertragung aller Gesellschaftsanteile an den Landkreis sind politische Beratungen in den kommenden Wochen geplant. Für die Beschäftigten und die Geschäftsführung ändere sich laut Landkreis aber nichts. Auch die Neubauplanung soll wie besprochen fortgeführt werden.

Insolvenz des Klinikums Peine

Am 20. März 2020 stellte die Klinikum Peine gGmbH einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung. Das Haus beschäftigte zu diesem Zeitpunkt rund 750 Mitarbeitende und erwirtschaftete einen Jahresumsatz von ca. 60 Millionen Euro. Die Gesellschaft selbst gehörte zum Allgemeinen Krankenhaus (AKH) Celle.

Im Laufes des Verfahrens bestellte das Amtsgericht Celle Dr. Malte Köster zum vorläufigen Sachwalter des Klinikums. Im September 2020 gelang den Verantwortlichen der Meilenstein: Zur Rettung des Klinikstandortes sollte das Haus zurück in kommunale Hand.

Dem stimmte letztendlich auch die Gläubigerversammlung zu, sodass das Klinikum Peine im Oktober 2020 vom Landkreis Peine und der Stadt Peine übernommen wurde. Rund einen Monat danach konnte auch das Insolvenzverfahren erfolgreich geschlossen werden.

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