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„Steiniger Weg“Erfolglose Verhandlungen zwischen Marburger Bund und VKA

Auch die dritte Verhandlungsrunde hat bei Marburger Bund und VKA zu keiner Einigung geführt. Erst am Montag hatten Ärztinnen und Ärzte gestreikt um den Druck zu erhöhen. Wie es nun weitergeht.

Zwei Finger zeigen gegenseitig aufeinander
zest_marina/stock.adobe.com
Symbolfoto

Von einem Durchbruch sind die Verhandlungen noch weit entfernt, heißt es in der Mitteilung des Marburger Bundes (MB). Die dritte Runde der Tarifverhandlungen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) ist ergebnislos verlaufen. Anders als in den zurückliegenden beiden Runden habe die Arbeitgeberseite allerdings ihre „selbstgewählte Sprachlosigkeit“ überwunden. Von einem Durchbruch seien die Verhandlungen aber noch weit entfernt

Vergangenen Montag hatten mehrere Tausend Ärztinnen und Ärzte aus kommunalen Krankenhäusern an einem ganztägigen Warnstreik teilgenommen. Im Mittelpunkt der zweitägigen Gespräche in Berlin standen die Forderungen des MB nach einer Reform der etwa 70 Jahre alten Regelungen zur Schichtarbeit im Tarifvertrag. Sie stammen noch aus einer Zeit, als auf die Arbeitsverhältnisse der Ärztinnen und Ärzte der Bundesangestelltentarifvertrag (BAT) erstmals zur Anwendung kam. Der MB nennt sie schwer kontrollierbar und teilweise manipulationsanfällig. Ein einfacheres System solle Abhilfe verschaffen, auch um der Entwicklung engegenzuwirken, dass kommunale Kliniken bestehende Bereitschaftsdienstmodelle durch günstigere Schichtdienstmodelle ersetzten.

„Wir haben viel Zeit darauf verwenden müssen, die Dringlichkeit einer Reform der Tarifregelungen zum Schichtdienst zu erklären. Die Arbeitgeber scheinen das Vorhandensein eines Änderungsbedarfs nun nicht mehr pauschal zu bestreiten“, sagte Christian Twardy, Verhandlungsführer des Marburger Bundes. Gleichzeitig dämpfte er mögliche Erwartungen an eine schnelle Einigung: „Vor uns liegt noch ein langer, steiniger Weg. Die Verhandlungssituation ist weiterhin sehr fragil, grundlegende Fragen sind noch unbeantwortet“, so Twardy.

Um was es geht

Neben der Reform der Schichtdienstregelungen fordert der MB außerdem eine lineare Erhöhung der Gehälter um 8,5 Prozent. Hinzu kommen sollen zusätzlich finanzielle Verbesserungen bei Bereitschaftsdienst und Rufbereitschaft.

Der mit der VKA verhandelte Tarifvertrag findet bundesweit Anwendung auf die rund 60 000 Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Krankenhäusern mit Ausnahme der Vivantes-Kliniken in Berlin und solchen, für die Haustarifverträge gelten.

Die nächste Verhandlungsrunde wird am 14. und 15. Oktober in Berlin stattfinden.

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