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RestrukturierungGeburtshilfe am Krankenhaus Holzminden schließt Ende November

Die Restrukturierung im Agaplesion Krankenhaus in Holzminden hat begonnen. Ende November schließt die Frauenklinik – die Intensivstation wird folgen. Die Fortführung des Geschäftsbetriebs ist weiterhin noch nicht gesichert.

Ladentür mit "Geschlossen"-Schild
Mario Hoesel/stock.adobe.com
Symbolfoto

Erst vor wenigen Tagen erhielt die Agaplesion Klinik in Holzminden die Förderzusage von zwölf Millionen Euro aus öffentlicher Hand. Jetzt stellte das Evangelische Krankenhaus konkrete Restrukturierungsmaßnahmen inklusive Zeitplan vor. Der erste Schritt: Bereits Ende November wird die Frauenklinik des Standorts schließen. Die weiteren Restrukturierungsmaßnahmen sollen schrittweise bis Ende Februar 2024 erfolgen.

Geburtshilfe und Intensivstation schließen

Damit die Schließung der Gynäkologie und Geburtshilfe reibungslos ablaufen könne, werde man bereits ab 21. November 2023 keine neuen Patientinnen mehr aufnehmen. „Das Wohl und die Gesundheit der Patientinnen und Patienten haben immer absolute Priorität. Alle anderen Aspekte sind nachrangig“, betonte Insolvenzverwalter Franz-Ludwig Danko. „Alle, die stationär im Krankenhaus aufgenommen werden, können sicher sein, auch in vollem Umfang und in der gewohnten Qualität behandelt zu werden.“ Termine nach dem 21. November werde man vorverlegen oder absagen.

Die ambulante gynäkologische Versorgung durch das Medizinische Versorgungszentrum ist davon nicht betroffen.

Danko erklärte außerdem: „Geschlossen werden nur die stationären Fachabteilungen Gynäkologie und Geburtshilfe im Evangelischen Krankenhaus. Die ambulante gynäkologische Versorgung durch das Medizinische Versorgungszentrum ist davon nicht betroffen. Sämtliche gynäkologischen Leistungen werden dort weiterhin angeboten.“

Neben der Geburtsklinik soll auch die Intensivstation schließen. Auch hierfür werde es in den nächsten Wochen einen Stichtag geben, so Danko. Wie die Umstrukturierung der Bereiche Orthopädie, Gastroenterologie, Radiologie sowie Unfallchirurgie aussieht, steht ebenfalls noch aus. Geplant sei, diese ergänzenden Leistungen dem angegliederten Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) zu übergeben.

Umbau zum RGZ noch nicht gesichert

Unterdessen gehen die Vertragsverhandlungen mit Stadt und Landkreis zur geplanten Übernahme von Immobilie und Betrieb weiter. Da das Insolvenzgeld zum 30. November ausläuft, herrscht Zeitdruck. „Bis zum 24. November müssen die zugesagten Mittel zur Verfügung stehen“, so Danko. „Nur dann ist die Fortführung der Geschäftsbetriebe über den November hinaus auch tatsächlich gesichert.“

Krankenhaus und MVZ sollen – um wirtschaftlich überhaupt wieder tragfähig zu werden – in den nächsten drei Monaten zu einem Regionalen Gesundheitszentrum (RGZ) umstrukturiert werden. Wenn diese Zielstruktur erreicht ist, erfolge die Übertragung an einen neuen, langfristigen Betreiber. Im Restrukturierungsprozess inbegriffen ist die Streichung von voraussichtlich 320 Stellen.

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