
Die Führungskräfte und Betriebsräte hatten Ende Juli 2020 erstmals Gelegenheit, sich über die Maßnahmen zur Neuausrichtung des Klinikums Stadt Soest aus erster Hand zu informieren. Überdimensionierte Strukturen, die zu einer Kostenfalle für die Klinik wurden, gelten als Hauptursache für die Sanierung.
Neben der Verbesserung der finanziellen Schieflage, wurden die Potentiale und Perspektiven für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums beleuchtet und die Maßnahmen aufgezeigt, die in den nächsten Monaten von den Abteilungen erarbeitet werden.
Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen
Die finanzielle Stabilität ist durch die Gesellschafterin Stadt Soest und die Banken bis zur Vereinbarung des Sanierungskonzeptes (Dezember 2020) sichergestellt und soll für die Zeit der Sanierung und Restrukturierung erhalten bleiben. Die wichtigsten Maßnahmen zur Reduzierung der Kosten sind bereits im ersten Halbjahr erfolgt. Um die Personalkosten planbar zu gestalten – unabhängig von möglichen Tarifabschlüssen der Ärzte- und Pflegeverbände - wird mit dem Betriebsrat bis zum Jahresende ein Sanierungstarifvertrag ausgehandelt. Auf betriebsbedingte Kündigungen soll verzichtet werden.
Das Klinikum habe seit Jahren gute Zahlen bei der Auslastung, Verweildauer, der Bettenbelegung und der Patientenzufriedenheit. Die Fallzahlen lägen ebenfalls auf einem konstant guten Niveau. Das bedeute, die Aufgaben des Klinikums liegen bei der Anpassung der Führungs- und Organisationsstrukturen sowie der Optimierung von Prozessen und Abläufen. Darüber hinaus gelte es, vollständige Transparenz über Zahlen, Daten und Fakten für die Führungskräfte herzustellen, damit eine möglichst eigenständige betriebswirtschaftliche Steuerung in allen Leistungsbereichen möglich wird.
Leistungsspektrum bleibt nahezu unverändert
Das bewährte Leistungsspektrum des Klinikums soll nahezu unverändert bleiben. Die Struktur, in denen es erbracht wird, müsse sich jedoch ändern. Eine größere Bedeutung wird die Pflege erhalten und künftig in einer Doppelspitze zusammen mit der Medizin die drei Bereiche Chirurgie, Innere Medizin und Generationsübergreifende Medizin leiten.
Das Detailkonzept soll in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern erstellt werden. Erste Arbeitsgruppen starten im August. Im September erarbeiten die Führungskräfte die Ziele des Klinikums für die nächsten Jahre. Im Anschluss wird die Strategie entwickelt und dann geht es in die Detailplanungen einzelner Bereiche und Abteilungen.





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