Rooming-in-Lösung in der Neonatologie
Prof. Dr. Johannes Wirbelauer, leitender Oberarzt der Kinderklinik am UKW, stellte am Beispiel des Rooming-in in der Neu- und Frühgeborenenmedizin die Herausforderungen bei der Planung einer Behandlungseinheit aus ärztlicher Sicht dar. „In diesem sensiblen Bereich muss es das Ziel sein, durch bauliche Maßnahmen einen engen Kontakt von Eltern und Frühgeborenen zu gewährleisten und zu vermeiden, dass die Kinder durch Krankenhauskeime erkranken“, verdeutlichte Prof. Wirbelauer. Er schlug vor, dass Patientenzimmer für eine Familie vorbehalten sind und von einer Seite über die Station, von der anderen über den Rooming-in Bereich der Eltern begehbar sein sollten.
Hochkontagiöse Patienten in der Notaufnahme: Bauliche Lösungen
Jan Holzhausen vom Institut für Industriebau und Konstruktives Entwerfen an der Technischen Universität Braunschweig beschrieb die Rolle des Bauens bei der Infektionsreduzierung am Beispiel des Umgangs mit hochkontagiösen Patienten in einer Notaufnahme. Die dazu nötigen baulichen Planungen werden derzeit im Rahmen des vom Bundesforschungsministerium geförderten EKOS-Projekts bearbeitet. EKOS steht für „Entwicklung eines neuartigen Konzepts zur Sicherstellung der infektiologisch-medizinischen Versorgung von seltenen, hochkontagiösen und lebensbedrohlichen Erkrankungen in Schwerpunktkrankenhäusern“.
Wie innovative medizinische Verfahren die Anforderungen an den Krankenhausbau verändern, schilderte Prof. Dr. Volker Schächinger, der Direktor der Medizinischen Klinik I am Klinikum Fulda, am Beispiel eines Hybrid-Herzkatheterlabors. Dort werden die Anforderungen an moderne kardiologische Interventionstechniken – wie eine moderne Durchleuchtungseinrichtung – mit einem suffizienten Hygienekonzept zusammengeführt.
Verdunstungskühlwerke vor Legionellen schützen
Die Probleme und Anforderungen an die Hygiene bei Verdunstungskühlwerken erklärte Rainer Kryschi, Sachverständiger für Wasserhygiene. Die gerade auch in Krankenhäusern häufig zur Abführung von überschüssiger Wärme eingesetzten Verdunstungskühlanlagen sind für viel kommunale Legionellen-Ausbrüche verantwortlich. Die 42. Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetztes aus dem Jahr 2017 erhöhte die Anforderungen an den Betrieb von Verdunstungskühlanlagen auch in Krankenhäusern.
Aspekte des Brandschutzes
Thorsten Maiwald und Gerald Pierags von der Berufsfeuerwehr Würzburg schilderten am Beispiel der Zentren für Operative und Innere Medizin des Uniklinikums Würzburg praktische Aspekte des vorbeugenden Brandschutzes. Gerade in großen Gebäudekomplexen müssen die Feuerwehranfahrt, die Löschwasserversorgung und die Evakuierung von Patienten von Beginn an in die Bauplanungen einbezogen werden. Dies verdeutlichte Georg Brechensbauer von der Brechensbauer Weinhart + Partner Architekten mbB, am Beispiel der Umbauplanung des Klinikums Robert Koch Gehrden. Seiner Meinung nach gehört das Planen und Bauen von medizinischen Einrichtungen zu den schwierigsten Planungs- und Bauaufgaben überhaupt – eine Einschätzung, die auch als ein Fazit der gesamten Tagung stehen könnte.





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