
Internistinnen und Internisten tragen immer mehr dazu bei, die hausärztliche Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Fachgebiet „Management im Gesundheitswesen“ der Technischen Universität Berlin zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) erstellt hat. Nach Auswertung zahlreicher Statistiken und Abrechnungsdaten kommen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler darüber hinaus zu dem Schluss, dass die Ambulantisierung in einzelnen Schwerpunkten der Inneren Medizin, wie zum Beispiel der Gastroenterologie, medizinisch sinnvoll ist und weiter fortschreiten wird.
Anpassung von Vergütungssystemen gefordert
Die DGIM fordert daher, die Vergütungssysteme im ambulanten und stationären Sektor über Hybrid-DRG anzupassen. Die Innere Medizin durchlebt derzeit in verschiedener Hinsicht einen Wandel: So ist seit 2011 der Anteil an Internistinnen von circa 30 auf nunmehr 40 Prozent gestiegen, der der Gruppe unter 40 Jahren von 15 auf 18 Prozent. So werde die Medizin weiblicher und jünger, sei zukunftsfähig aufgestellt und sehr attraktiv für den ärztlichen Nachwuchs, so Professor Dr. med. Ulf Müller-Ladner, Vorsitzender der DGIM.
Hausärztliche Versorgung attraktiv gestalten
Dies zeigt sich auch in der stetig wachsenden Zahl an praktizierenden Internistinnen und Internisten, die laut Ärztestatistik der Bundesärztekammer im Jahr 2020 bei über 58 000 lag. Dennoch hat sich rechnerisch die Zahl der Vollzeit-Stellen in der Inneren Medizin kaum verändert, da immer mehr Ärztinnen und Ärzte in Teilzeit arbeiten. Zugleich wächst auch die Zahl der angestellten Internistinnen und Internisten.
Mehr als 16 700 Internistinnen und Internisten tragen dazu bei, die hausärztliche Versorgung der Bevölkerung zu sichern – inzwischen stellen sie über 30 Prozent der Hausärztinnen und Hausärzte in Deutschland. Nun sei es an der Politik, diese Barrieren abzubauen, um die hausärztliche Versorgung attraktiver zu machen und so das Versorgungsproblem in Deutschland zu beseitigen, erklärt DGIM-Generalsekretär Professor Dr. med. Georg Ertl.
Zunehmende Ambulantisierung im Fokus
Der Bericht zeigt außerdem, dass Eingriffe, die einst stationär im Krankenhaus behandelt wurden, zunehmend ambulant in Facharztpraxen oder Medizinischen Versorgungszentren durchgeführt werden. Um diesen Prozess fortzusetzen, sei es wichtig, die von der Ampelkoalition im Koalitionsvertrag angekündigten Hybrid-DRG schnell umzusetzen. Mit diesem Instrument sollen die bislang getrennten Vergütungssysteme für ambulant und stationär erbrachte Leistungen verbunden werden.
Auch das Patienten-zentrierte Konzept des Ärzte Codex „Medizin vor Ökonomie“ der DGIM biete hierbei langfristig eine Orientierung, so Professor Dr. med. Petra-M. Schumm-Draeger aus München, Co-Vorsitzende der Kommission „Struktur der Krankenversorgung“ und Initiatorin des Ärzte Codex.





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