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In EigenregieSanierung der Kliniken Lörrach durch Sascha Sartor

Mit einem grundlegenden Sanierungskonzept streben die Kliniken des Landkreises Lörrach ab 2026 wieder ausgeglichene Ergebnisse an. Der Landkreis unterstützt dabei mit einem weiteren Kredit. Hinzu kommen Veränderungen in der Geschäftsführung.

Die Kliniken des Landkreises Lörrach gehen eine Sanierung in Eigenregie an, wie das Unternehmen am 25. Januar mitteilte. Man stehe, wie viele andere Kliniken in Deutschland auch, vor erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen. Vor allem Fachkräftemangel, hohe Energiepreise und die Corona-Pandemie hätten hierzu beigetragen. Zugesetzt habe den Kreiskliniken aber vor allem der überproportional starke Rückgang der Patientenzahlen bei gleichzeitig gestiegener Verweildauer. Dies habe zu einem hohen Bedarf an geliehenem, sehr teurem Personal geführt, der sich deutlich auf das Wirtschaftsergebnis ausgewirkt hätte.

Oberstes Ziel der Kliniken bleibe, die Patientenversorgung nicht nur sicherzustellen, sondern auch zu verbessern und die Arbeitsplätze für die rund 2400 Mitarbeitende in kommunaler Trägerschaft zu erhalten. Gleichzeitig wolle sich das Unternehmen in eine gute Ausgangslage für das neue Klinikum bringen. Eine erste, unmittelbare Maßnahme hierfür sei die eingeleitete Umstrukturierung der Kliniken noch im ersten Halbjahr 2023.

Sartor übernimmt die Regie

Darüber hinaus werde eine grundlegende, mittelfristige Sanierung unter eigener Regie mit dem Vorsitzenden Geschäftsführer Sascha Sartor angestrebt. Ein noch zu erstellendes Sanierungskonzept werde die Themen Verweildauer, Kosten durch Fremdpersonal, ärztliche Leistungsdichte, Kommunikation und Personal fokussieren. Geplant ist ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis für den Wirtschaftsplan 2026. Eine externe Expertise soll für die operativen Maßnahmen hinzugezogen werden.

Sartor sei dankbar, dass sich der Träger klar zur kommunalen Trägerschaft bekenne. „Es liegt jetzt an uns allen, im Interesse unsere Patientinnen und Patienten die vor uns liegenden Herausforderungen in einer gemeinsamen Kraftanstrengung anzugehen und erfolgreich umzusetzen“.

Für die Umsetzung des Sanierungskonzeptes benötigen die Kreiskliniken auch die Unterstützung des Landkreises und finanziellen sowie zeitlichen Spielraum. Der Kreistag gewährt, zusätzlich zu dem bereits genehmigten Kredit in Höhe von zwölf Millionen Euro, einen weiteren Kredit über zwei Millionen Euro. Bevor die Kliniken 2026 wieder ein ausgeglichenes Wirtschaftsergebnis erzielen können, werden sie in den Jahren 2024 und 2025 weitere Unterstützung für den laufenden Betrieb in Form weiterer Kredite oder eines Betriebskostenzuschusses benötigen – wenn auch voraussichtlich in geringerer Höhe.

Veränderungen in der Geschäftsführung

Kathrin Knelange, Geschäftsführerin Pflege, und Marco Clobes,Geschäftsführer Verwaltung & Service, werden die Kreiskliniken im ersten Halbjahr 2023 verlassen. Bis dahin werden sie den von ihnen mitinitiierten Weg weiter vorantreiben. Zur Regelung der Nachfolge finden in den nächsten Wochen Gespräche statt, heißt es in der Mitteilung.

Für die Beurteilung der Fortschritte bei den Restrukturierungsanstrengungen der Kliniken soll dem Kreistag eine Begleitende Kontrolle zur Seite gestellt werden – ein Konstrukt, mit dem man bei dem Klinikneubau sehr gute Erfahrungen macht.

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