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MitarbeiterbindungIst die Attraktivität des Arbeitgebers Krankenhaus eine Illusion?

Kultur braucht Struktur

Entscheidend für eine beschäftigtenorientierte Personalpolitik ist nicht nur das Bekenntnis des Managements. Zunächst muss eine Struktur und Organisation geschaffen werden, um die Handlungsfelder und die resultierenden Maßnahmen nachhaltig beobachten zu können.

Zur Organisation der Personalpolitik existieren in der Krankenhauslandschaft allerdings nur wenige Modelle, die in der freien Wirtschaft längst etabliert sind. Betrachtet man produktions- und personalintensive Dax-Unternehmen, finden sich dort Arbeitsdirektoren und Vorstandspositionen in der höchsten Hierarchieebene. In ihrer Verantwortung liegen alle personalpolitischen Themen des Unternehmens.

In deutschen Krankenhäusern hat das Thema Personal bis auf wenige Ausnahmen nicht diese Bedeutung. Dort sind Personalbereiche in aller Regel als klassische Personalabteilungen unterhalb der kaufmännischen Geschäftsführung organisiert. Deren Fokus liegt naturgemäß auf der kostenorientierten Personalpolitik – und mit so etwas surreal Nichtmonetärem wie „Kultur“ ist man dort in der Regel überfordert. Wo es allerdings ausschließlich um Zahlen geht, wird meist zu spät bemerkt, dass sich die Beschäftigten bereits auf den Weg zu attraktiveren Arbeitgebern gemacht haben.

Eine etablierte Organisationsform

Auch die Krankenhäuser, welche die Bedeutung des Themas erkennen, verorten personalpolitische Handlungsfelder häufig in vorhandenen Strukturen. Einzelne Themen werden in Richtung der Personalabteilung, einer betriebsärztlichen Untersuchungsstelle oder einer für Personalentwicklung vorgehaltenen Ressource verwiesen – zumeist jedoch mit dem Ergebnis, dass die entsprechenden Stellen damit überfordert sind.

Deshalb bildet die Personalpolitik des UKE eine fest in das übergeordnete System des Unternehmens etablierte Organisationsform ab. Die Geschäftsordnung ist im Qualitätshandbuch hinterlegt, und das Berichtswesen an das Management sowie an die Belegschaft ist dort beschrieben. In Arbeitsgruppen werden Themen zur Führung und Qualifizierung, zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie und zum Gesundheitsmanagement diskutiert. Die Gruppen sorgen auch dafür, dass die Umsetzung angestoßen, evaluiert und, wenn erforderlich, optimiert wird.

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