
Wie das Nachrichtenportal nh24 berichtet, hat sich der Landkreis Schwalm-Eder zur Klage gegen die Asklepios Klinikgruppe entschlossen. Zudem berichtet das Portal über die aktuell schlechten Bedingungen für die Gesundheitsversorgung im Kreis. Demnach kritisierte der Gesundheitsdezernent des Kreises Jürgen Kaufmann, dass aktuell keine Notfallversorgung in Melsungen stattfinde.
Bereits im Dezember 2020 berichtete die Regionalzeitung hna über missglückte Gespräche zwischen dem Hessischen Ministerium für Soziales und Gesundheit, dem Schwalm-Eder-Kreis, Asklepios und der Stadt. Darin habe die Klinikgruppe deutlich gemacht, dass das medizinische Leistungsspektrum am Standort Melsungen weitaus weniger umfangreich ausfallen werde als geplant.
Vereinbarter Versorgungsumfang nicht umgesetzt
So entschloss sich der Schwalm-Eder-Kreis 2006 zum Verkauf der Kreiskliniken an Asklepios. Vorgesehen war die Errichtung eines Neubaus, um ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit Zentraler Notaufnahme zu schaffen. Diesen Versorgungsumfang, der im Kaufvertrag festgeschrieben wurde, plane Asklepios nun nicht mehr umzusetzen. Der Klinikbetreiber bestätigte, dass in Melsungen derzeit nur noch eine Geriatrie, Psychiatrie, Innere Medizin und ambulante Belegchirurgie vorgesehen seien.
Der Klinikneubau solle weder über Operationssäle noch über eine stationäre chirurgische Abteilung verfügen. Stattdessen sei allein ein Belegsystem vorgesehen. Ebenfalls soll es Einschränkungen mit Blick auf die Bettenkapazitäten geben. Statt 150 soll der Neubau nur noch 110 Betten beherbergen.
Unzuverlässige Kommunikation
Nh24 zufolge habe Asklepios bereits Fördermittel für das neue Gebäude erhalten. Darüber hinaus sei auch die Baugrube ausgehoben. Seither scheine aber nicht mehr die Absicht zu bestehen den Neubau wie vereinbart zu realisieren, kritisiert der Landkreis.
Auch die aktuelle Versorgungssituation sei problematisch. So sollten laut einer Pressemitteilung von Asklepios im Dezember 2020 mit Beginn des neuen Jahres wieder Intensivbetten in Melsungen zur Verfügung stehen. Letztlich blieb die Intensivstation aber bis zum 2. Februar 2021 geschlossen. Vertreter des Landkreises zeigten sich verärgert und sahen sich in ihrer Einschätzung von einer unzuverlässigen Kommunikation seitens Asklepios bestätigt. Nun bleibe nur noch der Gang vor das Gericht.





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