
Das Klinikum Memmingen bilanziert das erste Mal seit sechs Jahren wieder einen Gewinn. Während im Vorjahr noch ein Defizit von 8,97 Millionen Euro bewältigt werden musste, schloss das Klinikum das Jahr 2020 mit einem Plus von rund 371 000 Euro ab.
Maximilian Mai, Vorstand des Klinikums Memmingen, legte den Stadträtinnen und Stadträten den Jahresabschluss dar, der zugleich der erste Abschluss des Klinikums Memmingen als Kommunalunternehmen ist. Erst zum 1. Januar 2020 wurde das Klinikum in diese Rechtsform überführt. Im Jahr 2020 konnte bei einer Bilanzsumme von rund 97 Millionen Euro ein Defizit vermieden werden.
Mehr Pflegepersonal und bessere Vergütung
Mehrere Faktoren hätten zu dem positiven Ergebnis beigetragen, führte der Klinikvorstand aus. Zum einen eine Optimierung der Betriebsabläufe, die in den vergangenen Jahren konsequent verfolgt wurde und weiterhin verfolgt werde. Damit verbunden sei auch eine Aufstockung des Personals in der Verwaltung gewesen, um die Optimierung stemmen zu können.
Auch die in 2020 erfolgte Änderung der Krankenhausvergütung habe sich positiv ausgewirkt, erklärte Mai. Erstmals seit Einführung des so genannten Fallpauschalensystems würden die Kosten für den Einsatz von Pflegekräften wieder separat vergütet. „Wir haben aktuell so viel Pflegepersonal beschäftigt, wie noch nie zuvor. Im neuen Vergütungssystem werden wir dafür nun auch honoriert“, sagte Mai. Gegenüber dem Stadtrat betonte er auch die positiven Auswirkungen der Berufsfachschule für Pflege. Rund 85 Prozent der Absolventen der vergangenen Jahrgänge hätten sich für das Klinikum Memmingen als Arbeitgeber entschieden.
Vorschuss der Stadt verbleibt in Klinikum
Durch die Corona-Pandemie seien die Fallzahlen im Klinikum im Jahr 2020 rund acht Prozent niedriger ausgefallen als im Vorjahr, was konkret rund 2000 Fälle weniger bedeutete. „Für leere Betten, die wir für mögliche Covid-Patienten freihalten mussten, haben wir aber einen finanziellen Ausgleich von der Bundesregierung erhalten. Dadurch hat die Corona-Pandemie nicht zu finanziellen Einbußen für das Klinikum geführt“, erläuterte Mai. Die zusätzliche Belastung für viele Beschäftigte sei jedoch enorm gewesen. Zeitweise seien bis zu 40 Covid-Patienten gleichzeitig im Klinikum behandelt worden.
Aufgrund des positiven Jahresabschlusses wurde ein Vorschuss der Stadt Memmingen zum Verlustausgleich in Höhe von zwei Millionen Euro nicht beansprucht. Der Stadtrat entschied einstimmig, die Summe im Kommunalunternehmen zu belassen, damit es für einen etwaigen Verlustausgleich im Jahr 2021 eingesetzt werden könne.





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