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ArbeitszeitmodellKlinikum Osnabrück führt Vier-Tage-Woche ein

Vier Tage arbeiten, drei Tage frei: Das Klinikum Osnabrück führt die Vier-Tage-Woche im Pflegedienst ein. Das neue Arbeitsmodell startet zunächst als Modellprojekt an der Stroke Unit.

Krankenpflege
auremar/stock.adobe.com – posed by models.
Symbolfoto

Mehr Flexibilität, mehr Zufriedenheit der Mitarbeitenden: Das Klinikum Osnabrück führt als weiteres Arbeitszeitmodell die Vier-Tage-Woche ein, zunächst als Modellprojekt für Pflegefachkräfte der Stroke-Unit. Damit ergänzt das Modell den „Flexpool“, der es Mitarbeitenden ermöglicht, unter anderem Arbeitsumfang/-zeiten und Einsatzbereiche nach ihren Wünschen zu gestalten. Die erste Resonanz fällt positiv aus.

„Primäres Ziel ist die Mitarbeiterzufriedenheit“, erklärt Klinikgeschäftsführer Frans Blok. „Die Vier-Tage-Woche ebenso wie der Flexpool sollen es den Mitarbeitenden ermöglichen, ihre Arbeitszeiten weitmöglich nach den eigenen Wünschen zu gestalten, damit sie Beruf und private Belange besser vereinbaren können.“ Gleichzeitig solle mit diesen Modellen die Gesundheit der Mitarbeitenden – physisch wie mental – gefördert werden. Denn die Zufriedenheit und Gesundheit der Mitarbeiten würde sich direkt auf die Qualität der Patientenversorgung auswirken. „Außerdem tragen wir dazu bei, den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten und stellen uns im Wettbewerb um Fachkräfte als innovativer Arbeitgeber auf“, so Blok.

Der Modellversuch auf der Station soll bis zum Jahresende laufen. Auch andere Bereiche, wie die Verwaltung, sollen getestet werden.  „Wenn es sich bewährt, werden wir prüfen, in welchen weiteren Abteilungen die Einführung der Vier-Tage-Woche machbar ist“, so Frans Blok.

40 Prozent machen mit

Pflegedienstleiter Oliver Geers und Sarah-Marie Schmidt aus dem Leitungsteam der Station haben die Vier-Tage-Woche im Team der Stroke Unit eingeführt. Wie sie erklären, wurde die Station unter anderem für den Versuch ausgewählt, weil sie ein großes Pflegeteam hat, spezialisiert arbeitet und es grundsätzlich ermöglicht, das Modell unter arbeitsgesetzlichen Vorgaben für die Pflege und unter den besonders hohen Qualitätsanforderungen der Schlaganfallversorgung zu pilotieren.

Laut Geers würden flexible Arbeitszeitmodelle den Wünschen vieler Mitarbeitenden entsprechen. 40 Prozent der etwa 60 Pflegefachkräfte hätten sich direkt beim Start für die Vier-Tage-Woche entschieden. Ein guter Anfang, denn rein rechnerisch sei ein Anteil von rund 30 Prozent erforderlich gewesen, damit die Personalplanung auf Station aufgehen würde. Anders als in der gewohnten 5,25-Tage-Woche mit zwei Tagesschichten (je 7,33 Stunden) und einer Nachtschicht (9,417 Stunden) umfasst die Dienstplanung in der neuen Vier-Tage-Woche drei gleichlange Schichtzeiten mit je 9,625 Stunden pro Tag/Mitarbeitenden.

Er wirkt sich bei der Qualität der Patientenversorgung unmittelbar aus.

Aus dem neuen Arbeitszeitmodell ergeben sich laut Schmidt und Geers viele Vorteile. So bewerten die Pflegekräfte nicht nur den Gewinn eines freien Tages pro Woche positiv, sondern auch der Wegfall der Anfahrt. Zudem würde durch das Konzept für die verlängerte tägliche Arbeitszeit mehr Zeit für die Patientenversorgung gewonnen werden, die zum Teil auch nicht mehr alleine erledigt werden müsste. Durch die verlängerte tägliche Arbeitszeit der einzelnen Mitarbeitenden könne das Personal auf der Station mit mehr sogenannten „Überschneidungszeiten“ disponiert werden, in denen gleichzeitig mehr Kräfte im Dienst sind. „Das lässt sich so nutzen, dass sich manche Tätigkeiten für die Mitarbeitenden erleichtern und dabei im Sinne der Erkrankten gleichzeitig besser gestalten lassen – wie etwa die Nahrungsaufnahme und die Mobilisation, was bei Erkrankten nach Schlaganfällen herausfordernd ist“, macht Schmidt deutlich.

„Er wirkt sich bei der Qualität der Patientenversorgung unmittelbar aus – und er kommt gleichzeitig dem hohen Anspruch entgegen, den jeder an sich selbst stellt, der mit Erkrankten nach Schlaganfällen arbeitet“, so Schmidt. 

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