
Die Ansage ist mehr als deutlich: Ab 2030 soll der stark defizitäre Klinikverbund Varisano ein ausgeglichenes Jahresergebnis erwirtschaften. So lange werden die Stadt Frankfurt am Main und der Main-Taunus-Kreis als Gesellschafter für die finanziellen Verpflichtungen ihres jeweiligen Teilkonzerns einstehen. Das haben sie in ihrem jetzt neu gefassten Konsortialvertrag festgelegt, wie der Kreis mitteilt.
„Um den Verbund auf eine wirtschaftlich solide Basis zu stellen, erwarten wir von der Geschäftsführung, alles umzusetzen, was diesem Ziel dient“, erklärt Landrat Michael Cyriax. Mit dem neuen Vertrag werde der im Jahr 2016 eingeschlagene Weg des regionalen Verbundes fortgesetzt, ergänzt Stadtkämmerer Dr. Bastian Bergerhoff: „Unsere Zusammenarbeit ist der einzig sinnvolle Weg, wenn wir eine hochwertige, patientengerechte, wohnortnahe Versorgung sicherstellen wollen.“
Varisano
Die Kliniken des Main-Taunus-Kreises und das Klinikum Frankfurt Höchst sind seit dem 1. Januar 2016 unter dem Dach der Kliniken Frankfurt Main-Taunus zusammengeschlossen. Zunächst sollten die Stadt Frankfurt am Main und der Main-Taunus-Kreis bis zum Jahr 2020 die operativen Verluste für ihre jeweiligen Teilkonzerne übernehmen. Da der Jahresabschluss des Gesamtkonzerns für 2021 allerdings nicht ausgeglichen war, hatten sich die Gesellschafter zu Neuverhandlungen entschlossen.
Um den Verbund-Gedanken zu unterstreichen, werden die Kliniken Frankfurt-Main-Taunus ab dem 1. Januar 2026 in „Varisano“ umbenannt, heißt es weiter. Die drei Standorte Bad Soden am Taunus, Hofheim am Taunus und Frankfurt am Main/Höchst sollen demnach erhalten bleiben: „Ein Unternehmen, zwei Partner, drei Standorte“, sagt Bergerhoff. Mit dem Vertrag würden „weitere Weichen für die Zukunft des Klinikverbunds auf Jahrzehnte“ gestellt.
Für die Beschäftigen in den Krankenhäusern und anderen Verbundbereichen sollen die einschlägigen Tarifverträge gelten oder eingeführt werden, betonen die kommunalen Vertreter. Eine weitere Vertragsänderung betrifft den Aufsichtsrat: Dieser wird künftig aus 15 statt zwölf Mitgliedern bestehen – jeweils vier (statt bisher drei) entsenden die Stadt und der Kreis. Damit werde das Gremium auf eine breitere politische Basis gestellt, heißt es. Weitere vier (statt bisher drei) Mitglieder kommen von den Arbeitnehmenden, und drei externe Experten werden von der Gesellschafterversammlung gewählt. Zudem sollen künftig auch Fachausschüsse gebildet werden, „um die Arbeit des Aufsichtsrats zu optimieren“.
Die Novellierung des Konsortialvertrages, der ab dem 1. Januar 2026 gelten soll, muss noch vom Kreistag und von der Stadtverordnetenversammlung beraten und beschlossen werden. Das ist nach derzeitigem Zeitplan am 11. Dezember beziehungsweise 15. Dezember vorgesehen.







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