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Rems-Murr-KlinikenWarum der Kreis den Förderbescheid für Winnenden zurückgibt

Weil das Erweiterungskonzept für das Rems-Murr-Klinikum Winnenden überarbeitet werden muss, hat der Kreistag den Förderbescheid zurückgegeben. Jetzt wird neu geplant, neu beantragt – und weiter im Interimsbau gearbeitet.

Rems-Murr-Klinikum Winnenden
Rems-Murr-Kliniken
Das Rems-Murr-Klinikum Winnenden: Die bisherigen Erweiterungspläne sind nicht mehr zeitgemäß.

Die ursprüngliche Festbetragsförderung stammt aus dem Jahr 2021: Für den Erweiterungsbau „Haus D“ im Rems-Murr-Klinikum Winnenden sollten 9,4 Millionen Euro fließen. Nur haben die Corona-Krise und die anstehende Krankenhausreform mitsamt der politisch vorangetriebenen Ambulantisierung die bisherigen Pläne über den Haufen geworfen. Deshalb hat der Kreistag des Rems-Murr-Kreises den Förderbescheid jetzt formell an das Land Baden-Württemberg zurückgegeben.

Das bisherige bauliche Erweiterungskonzept für das Haus soll nun überarbeitet und dem aktuellen Bedarf angepasst werden. Das alte Konzept stamme noch aus der Zeit vor Corona und habe den Hauptfokus auf eine Bettenerweiterung gelegt, heißt es in einer Mitteilung der Rems-Murr-Kliniken. Das sei jedoch interimsweise bereits während der Corona-Zeit mit einem modularen Anbau und 72 zusätzlichen Betten erreicht worden.

Interimsbettenbau kann länger genutzt werden

Das Sozialministerium habe zugesagt, für den längeren Planungs- und Umsetzungszeitraum eine verlängerte Nutzung des Interimsbettenbaus zu akzeptieren. Das Land Baden-Württemberg werde dafür voraussichtlich zusätzlich Fördergelder in Höhe von drei bis vier Millionen Euro zur Verfügung stellen. So würde trotz Rückgabe des bisherigen Förderbescheids ein großer Teil der Fördersumme beim Rems-Murr-Klinikum verbleiben, heißt es dort. Ergänzend würden die Kliniken in Abstimmung mit dem Sozialministerium kurzfristig eine Planungsrate für das neue Erweiterungskonzept am Standort Winnenden beantragen.

Förderquote hätte unter 20 Prozent gelegen

„Wir halten an einer zukunftsfähigen Erweiterung des Standorts Winnenden fest“, betont der Aufsichtsratsvorsitzende der Rems-Murr-Kliniken, Landrat Dr. Richard Sigel. Angesichts der gestiegenen Kosten für die Erweiterung hätte die Förderquote mit der bisherigen Festbetragsförderung unter 20 Prozent gelegen. Ein neues medizinisch-bauliches Erweiterungskonzept zu erarbeiten, biete die Chance einer deutlich höheren Förderung, so Sigel.

Ambulante Versorgung spielt größere Rolle

Mit dem Gesellschafter, den Ärzten und der Pflege werde über eine Variante nachgedacht, „die den Herausforderungen der aktuellen Entwicklungen in der Krankenhauslandschaft gerecht wird“, sagt Klinik-Geschäftsführer André Mertel. Dabei werde insbesondere das Thema der ambulanten Versorgung berücksichtigt – wo sie als Schnittstelle zur stationären Versorgung sinnvoll sei und mit den niedergelassenen Ärzten sektorenübergreifend Hand in Hand gehe, so Mertel: „Diese Variante werden wir jetzt weiter ausarbeiten und dafür im ersten Quartal 2024 einen neuen Förderantrag stellen.“

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