
Für Prof. Dr. Stefan Fichtner-Feigl wird sich ab dem 1. Oktober einiges verändern. Ab dann ist der Ärztliche Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Direktor des Tumorzentrums Freiburg – CCCF am Universitätsklinikum Freiburg zusätzlich Chefarzt am Kreiskrankenhaus Emmendingen. Neben der Chefarztstelle besetzt sein Arbeitgeber dann auch die Position des Leitenden Arztes in der dortigen Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie.
Das Uniklinikum und der knapp 20 Kilometer entfernte Grund- und Regelversorger, dessen Träger der Landkreis Emmendingen ist, haben dafür eine enge Kooperation vereinbart. Deren Ziel sei es, die wohnortnahe Versorgung durch eine Verbreiterung des chirurgischen Angebots zu stärken, teilt das Uniklinikum mit. Medizinisch und personell bleibe die Abteilung vollständig am Kreiskrankenhaus.
Stefan Fichtner-Feigl ist seit 2016 Ärztlicher Direktor in Freiburg. Mit ihm zusammen wird ab Oktober auch Prof. Dr. Jodok Fink in Emmendingen tätig sein. Fink ist Oberarzt an Fichtner-Feigls Klinik und bislang Stellvertretender Leiter des Zentrums für Adipositas und Metabolische Chirurgie am Standort Bad Krozingen. „Unser Ziel ist es, dass der richtige Patient am richtigen Ort behandelt wird. Das bedeutet am Ende für alle kürzere Wartezeiten und eine höhere Behandlungsqualität“, sagt Fichtner-Feigl.
Möglich wird die Kooperation, weil der bisherige Chefarzt am Kreiskrankenhaus in den Ruhestand geht. Statt seine Stelle neu auszuschreiben, wählte das 263-Betten-Haus, das rund 700 Beschäftigte hat und rund 12 000 Patienten stationär und rund 20 000 ambulant behandelt, die Lösung mit Freiburg. Diese „innovative Form der Zusammenarbeit“ werde die Gesundheitsversorgung in der Region sichern und „die Zukunftsfähigkeit unseres Krankenhauses stärken“, sagt Emmendingens Landrat Hanno Hurth.
Perspektivisch werde eine Erweiterung des Behandlungsspektrums am Kreiskrankenhaus angestrebt, heißt es, etwa im Bereich der endokrinen Chirurgie, der kolorektalen Chirurgie und der bariatrischen Chirurgie. „Das ist ein wichtiger Schritt für den Standort“, erklärt der Ärztliche Direktor Dr. Ulrich Saueressig.
In Freiburg werden Kapazitäten frei
Durch die enge Zusammenarbeit sei es möglich, die Überstellung von Patienten zwischen beiden Häusern direkter und effizienter zu organisieren, wird betont. Patienten erhielten in Emmendingen zeitnah Operationen im Bereich der Grund- und Regelversorgung sowie in spezifischen Bereichen auch komplexerer Behandlungen, während das Universitätsklinikum ein deutlich umfassenderes Angebot spezialisierter Behandlungen habe. So würden in Freiburg Kapazitäten für besonders komplexe Behandlungen frei.
Zur Qualitätssicherung und -steigerung könnten gleichzeitig etablierte und zertifizierte Prozesse der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Uniklinikums auf die Abteilung des Kreiskrankenhauses übertragen werden. Darüber hinaus erfolge eine Anbindung an interdisziplinäre Zentren des Uniklinikums, wie das Tumorzentrum Freiburg.
Schließlich sei die Kooperation auch für die Personalgewinnung interessant, sagt Kreiskrankenhaus-Geschäftsführer Armin Müller: „Der schnellere Zugang zu den Fort- und Weiterbildungsangeboten und die Anbindung an den Wissenstransfer der Universitätsklinik erhöht die Attraktivität des Kreiskrankenhauses für Fachkräfte.“







Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!
Jetzt einloggen