Die Entscheidung fiel einstimmig. Auf Beschluss des Kreistages bietet der Landkreis Stade der Hansestadt an, ihre Gesellschaftsanteile an den Elbe Kliniken Stade-Buxtehude zu 100 Prozent zu übernehmen. Dafür soll die Stadt fünf Millionen Euro erhalten. Damit seien alle Ansprüche aus dem Gesellschaftsvertrag abgegolten, heißt es in dem Beschluss. Die Übernahme solle möglichst zum 1. Januar 2022 erfolgen.

Gleichzeitig bekräftigen die Politiker ausdrücklich die Grundsatzposition, die Elbe Kliniken Stade-Buxtehude GmbH dauerhaft in öffentlicher Trägerschaft an den bestehenden Standorten fortzuführen. Im Vorgriff auf den neuen Gesellschaftsvertrag wurde zudem festgelegt, dass eine Dreiviertel-Mehrheit der anwesenden Kreistagsmitglieder nötig sein soll, wenn es um Änderungen in Bezug auf die Punkte „Beibehaltung der Standorte Stade und Buxtehude" sowie „Verkauf oder Teilverkauf der Gesellschaft beziehungsweise von Teilen der Gesellschaft" geht.

Der Beschluss sei „ein für die Zukunft richtungsweisendes, starkes Votum, das Klinikum mit seinen Häusern in Stade und Buxtehude in kommunaler Hand zu bewahren“, sagte Landrat Michael Roesberg im Anschluss an die Entscheidung. Zu weiteren Details wollte er sich auf Anfrage von kma nicht äußern – von seiner Seite bestehe dazu kein Gesprächsbedarf, ließ er erklären. Einem Bericht des NDR zufolge will Stades Bürgermeister Sönke Hartlef seinem Rat empfehlen, den Kreistagsbeschluss umzusetzen.

Das kommunale Haus in Niedersachsen betreibt an seinen zwei Standorten westlich von Hamburg insgesamt mehr als 800 Betten, rund 600 davon in Stade, und zählt rund 2800 Mitarbeiter. Nach Klinikangaben stehen pro Jahr mehr als 20 000 Operationen auf dem Programm, und es werden rund 45 000 Patienten stationär sowie mehr als 85 000 Patienten ambulant behandelt.

Am Standort Stade beginnt demnächst der Bau eines neuen Bettenhauses. Die Baugrube ist bereits ausgehoben, erste Vorarbeiten laufen. Das Land Niedersachsen fördert den Neubau mit 15 Millionen Euro.