
Auch die zweite Tarifverhandlungsrunde für die Gehälter der 55 000 Ärztinnen und Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern ist ohne Ergebnis zu Ende gegangen. In den zweitägigen Verhandlungen am 13. und 14. Februar war keine Annäherung zwischen Marburger Bund und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) möglich. Der Marburger Bund fordert einen Ausgleich der seit der letzten Entgelterhöhung aufgelaufenen Inflation und zusätzlich eine weitere Steigerung der Entgelte um 2,5 Prozent. Währenddessen bekräftigte die VKA erneut die schwierige finanzielle Lage in den betroffenen Krankenhäusern. Die Gehälter der Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Kliniken wurden zuletzt zum Oktober 2021 erhöht.
Der Marburger Bund kritisiert vor allem, dass die Arbeitgeber die Gehaltsforderungen ablehnten ohne einen Gegenvorschlag vorzulegen. „Wir erwarten, dass die VKA die aktuelle Inflationsentwicklung zur Kenntnis nimmt, ihre Verweigerungshaltung aufgibt und den Weg zu substanziellen Tarifverhandlungen findet“, so Christian Twardy, Verhandlungsführer des Marburger Bundes. „Die VKA ignoriert augenscheinlich das aktuelle Inflationsgeschehen und jenes der vergangenen zwei Jahre vollständig. Ihre Berechnungen angeblicher Reallohnsteigerungen, die durch das Inflationsgeschehen kaum tangiert seien, entsprechen nicht der Datenlage“, betonte Twardy.
Wolfgang Heyl, Vorsitzender des Gruppenausschusses der VKA für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen und Verhandlungsführer der VKA entgegnet: „Wir haben mit dem Marburger Bund verschiedene Bestandteile einer denkbaren Tarifeinigung besprochen, auch die Nutzung von steuer- und beitragsfreien Einmalzahlungen. Auch die Frage der Laufzeit eines Abschlusses wurde erörtert. Letztlich liegen wir immer noch zu weit auseinander, da der Marburger Bund die schwierige finanzielle Situation der kommunalen Arbeitgeber nach wie vor ausblendet und weiterhin auf die Erfüllung seiner zu hohen Forderungen besteht. Uns fehlt es an allen Enden an finanziellen Ressourcen. Die enormen Kostensteigerungen bei Energie, bei medizinischen Gütern oder Dienstleistungen können wir nicht einfach weiterreichen. Mit Blick allein auf das vergangene Jahr bleiben wir auf nicht refinanzierten Kostensteigerungen sitzen.“
Die im Januar gestarteten Verhandlungen werden am 3. und 4. April 2023 in Berlin in die dritte Runde gehen.





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