
Die Möglichkeiten eines Zusammenschlusses wurden seit dem Frühjahr intensiv geprüft und beraten – und die Arbeitsgruppen haben ihn am Ende empfohlen. Jetzt steht fest: Die Krankenhäuser Martha-Maria und St. Theresien in Nürnberg werden ein gemeinsames Krankenhaus. Das haben die Aufsichtsratsgremien beider Träger mit großer Mehrheit beschlossen, heißt es in einer Mitteilung.
In dem gemeinsamen Krankenhaus können demnach rund 1700 Mitarbeitende jährlich mehr als 26 000 stationäre sowie 27 000 ambulante Patientinnen und Patienten an zwei Standorten versorgen. Zum Gesamtangebot gehören zudem mehrere Medizinische Versorgungszentren (MVZ), die zum Teil direkt an den Krankenhäusern, zum Teil in der Region angesiedelt sind, eine Berufsfachschule für Pflege und eine Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe. Der rechtliche Zusammenschluss ist den Angaben für 2024 geplant. Die Geschäftsführung werde von beiden Trägern gestellt.
Wir wollen agieren, statt nur zu reagieren.
Mit der Entscheidung sei „der Weg frei für eine gemeinsame Zukunft“, sagt Dr. Hans-Martin Niethammer, der Vorstandsvorsitzende des Diakoniewerks Martha-Maria. Der Zusammenschluss biete für alle deutlich mehr Chancen als Risiken. „Gerade in Zeiten großer Herausforderungen und der anstehenden Krankenhausreform wollen wir agieren, statt nur zu reagieren“, betont Dr. Rainer Beyer, Hauptgeschäftsführer der Trägergesellschaft für die Einrichtungen der Schwestern vom Göttlichen Erlöser (TGE).
Gemeinsam sei man deutlich besser für die Zukunft gerüstet und sichere die Gesundheitsversorgung für den Raum Nürnberg. Durch den Zusammenschluss entstehe das größte christliche Krankenhaus in der Region.
Gemeinsames Medizin- und Standortkonzept
Die eigentliche Arbeit gehe jetzt los, erklärt Harald Niebler, Geschäftsführer des Krankenhauses Martha-Maria. Auf Basis eines „vorstrukturierten Medizin- und Standortkonzepts“ würden nun die Details des Zusammenschlusses erarbeitet. Dabei solle das medizinische Angebot mit einer Bündelung von Strukturen und Kompetenzen optimiert werden.
„Gemeinsam sind wir stärker, können unsere Leistungsbereiche weiter ausbauen und uns in mehreren Bereichen gezielt spezialisieren“, sagt Dr. Michael Hitzschke, Geschäftsführer des St. Theresien-Krankenhauses. Ambulante und stationäre Angebote sollten „bedürfnisorientiert verknüpft“ werden.
Träger wollen Mitarbeitende intensiv einbinden
Beide Häuser teilten viele Werte und Überzeugungen, sagt Niethammer: „Gleichzeitig schaffen wir mit dem Zusammenschluss eines evangelisch-methodistischen und eines katholischen Krankenhauses ein ökumenisches Modell, das uns von anderen Kliniken deutlich abhebt.“ Man sei davon überzeugt, den Versorgungsauftrag im Geiste christlicher Nächstenliebe gemeinsam besser erfüllen zu können als allein, betont auch Beyer.
In den nächsten Monaten würden die Mitarbeitenden „noch intensiver“ eingebunden, „um als großes Team das christliche Krankenhaus der Zukunft zu gestalten“. Für die Patienten gebe es zunächst keine konkreten Veränderungen. Beide Krankenhäuser stehen demnach wie gewohnt zur Verfügung.
Die Träger
Das Diakoniewerk Martha-Maria ist ein selbstständiges Diakoniewerk in der Evangelisch-methodistischen Kirche und Mitglied im Diakonischen Werk Bayern. Zu ihm gehören neben vier Krankenhäusern auch neun Senioreneinrichtungen, zwei Hotels und weitere soziale Einrichtungen mit insgesamt mehr als 4700 Mitarbeitenden in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt. Die TGE-gTrägergesellschaft mbH für die Einrichtungen der Schwestern vom Göttlichen Erlöser (Niederbronner Schwestern) Provinz Deutschland umfasst 15 Standorte in Deutschland und Österreich mit rund 2400 Beschäftigten. Sie ist in den Bereichen Gesundheit, Altenhilfe und Pflege sowie Bildung tätig.





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