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MaßregelvollzugKlinikleitung nach Missbrauchsvorwürfen in Brandenburg entlassen

In der Asklepios-Klinik für forensische Psychiatrie Brandenburg sitzen psychisch kranke und suchtkranke Straftäter. Dort soll ein Straftäter ein Kind sexuell missbraucht haben.  Wie kann dort ein Kind rein kommen? Das Ministerium zieht Konsequenzen.

Kündigung
Delux/stock.adobe.com
Symbolfoto

Im Maßregelvollzug Brandenburg/Havel soll ein Kind missbraucht worden sein. Die Staatsanwaltschaft Potsdam ermittelt wegen des „Tatvorwurfs des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern“, wie eine Sprecherin mitteilte. Zuvor hatten die „Potsdamer Neuesten Nachrichten“ (PNN) und der „Tagesspiegel“ berichtet. 

In der gesicherten Einrichtung sind Straftäter mit einer psychischen Erkrankung oder einer Suchterkrankung untergebracht. Der Missbrauchsverdacht richtet sich nach Informationen der PNN gegen Patienten, nicht gegen Beschäftigte der Klinik.

Kind war schon mehrfach in der Psychiatrie zu Besuch

Nach Angaben der PNN soll das Kind ein Mädchen sein und in Begleitung der Mutter schon mehrfach in der forensischen Psychiatrie zu Besuch gewesen sein. Die Mutter des Mädchens soll demnach eine Beziehung mit dem mutmaßlichen Täter geführt haben. Die Staatsanwaltschaft bestätigte diese Angaben nicht.

„Es gab einen gravierenden Vorfall im Maßregelvollzug Brandenburg an der Havel“, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums von Brandenburg auf Anfrage. Das Ministerium sei zeitgleich mit dem Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG) am 3. November informiert worden. 

Ministerium entlässt ärztliche Klinikleitung 

Am späten Nachmittag teilte das Ministerium mit, dass es die Beschäftigungsverhältnisse der ärztlichen Leitung der Klinik „mit sofortiger Wirkung“ beendet habe. Es handle sich um zwei Fälle, sagte ein Ministeriumssprecher. Laut Medienberichten geht es dabei um den Chefarzt des Hochsicherheitsklinikums, Ingolf Piezka, und einer Ärztin.

Was das Ministerium ihnen konkret vorwirft, ließ der Sprecher offen. Der Tatverdächtige selbst verbleibt weiterhin im Maßregelvollzug, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte. Eine Untersuchungshaft sei bisher nicht vorgesehen.

Strafanzeige von Ministerium 

Es seien „unverzüglich Maßnahmen zur schnellen Aufklärung ergriffen“ worden, hieß es. Zudem habe es am 4. und 6. November vor Ort „anlassbezogene Prüfungen in der betroffenen Klinik“ gegeben. Am 10. November habe das Ministerium bei der Staatsanwaltschaft Strafanzeige erstattet.

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Weitere Details nannten weder das Ministerium noch die Staatsanwaltschaft. „Im Hinblick auf die laufenden Ermittlungen und zum Schutz der Persönlichkeitsrechte der Beteiligten werden derzeit keine weitergehenden Auskünfte erteilt“, erklärte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. 

Viele Fragen offen

Nach Informationen der PNN soll es bereits vor mehreren Monaten zu dem Vorfall gekommen sein. Viele Fragen bleiben aber noch offen − etwa, wie das Kind in die Einrichtung gelangte. Und gegen wen ermittelt wird.

Im Maßregelvollzug werden Straftäter untergebracht, die aufgrund ihrer Erkrankung nicht oder nur vermindert schuldfähig sind. Die Menschen sollen in der forensischen Psychiatrie behandelt und die Öffentlichkeit vor ihnen geschützt werden. Im Land Brandenburg gibt es zwei solcher Einrichtungen. Am Standort Brandenburg/Havel können laut Ministerium 131 Patienten untergebracht werden.

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