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Geschäftsjahr 2023MHH dank Landesmitteln mit besserem Ergebnis als erwartet

Die Medizinische Hochschule Hannover konnte das Geschäftsjahr 2023 mit einem geringeren Verlust abschließen, als ursprünglich erwartet. Der Fachkräftemangel bleibt jedoch ein riesiges Problem – und betrifft nahezu alle Bereiche der Einrichtung.

MHH-Präsidium
medJUNGE
Das MHH-Präsidium v.l.n.r Professor Frank Lammert, Martina Saurin und Professor Michael Manns.

Entgegen den Erwartungen konnte die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) das letzte Geschäftsjahr mit einem vergleichbar geringen Verlust abschließen. Trotz der großen Herausforderungen aufgrund der weltweiten politischen und ökonomischen Unsicherheiten habe das Team der Beschäftigten hervorragende Arbeit geleistet, erklärte der MHH-Präsident Michael Manns bei der Jahrespressekonferenz.

Dies ist vor allem auf die Ausgleichszahlungen des Landes für Energiepreissteigerungen zurückzuführen

 

Die Verlustsprognose betrug 29 Millionen Euro. Die Hochschule war in der Lage bei einer Erlössteigerung von 4,2 Prozent den Verlust auf 10,9 Millionen Euro zu begrenzen. „Dies ist vor allem auf die Ausgleichszahlungen des Landes für Energiepreissteigerungen zurückzuführen”, so Martina Saurin, die Vizepräsidentin der MHH.

Für eine Verbesserung der qualitativen Krankenversorgung und den Arbeitsbedingungen vor Ort arbeite die Hochschule eng mit verschiedenen Gremien, dem Personalrat sowie der Landesregierung zusammen. Leistungsfähigere Strukturen und die Ergreifung von konkreten Maßnahmen sollen die positive Entwicklung vorantreiben.

Fachkräftemangel bleibt ein Problem

Der Mangel an geschultem Personal betrifft mittlerweile nahezu alle Bereiche der Medizinischen Hochschule. Besonders die Pflege leidet unter den inflationsbedingten Personal- und Sachkostensteigerungen. Die MHH war nicht in der Lage die Kosten, verursacht von dem gestiegenen Basisfallwert für die Vergütung der Krankenhausleistungen zu kompensieren.

Landesbasisfallwert: Die Vergütung für stationäre Fälle im Krankenhaus ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr nur um 4,4 Prozent gestiegen und lag damit wie in den Vorjahren unter der Inflationsrate, die 2023 5,9 Prozent betrug.

Allzeithoch der Drittmittel

2023 wurde in Niedersachsen die Landarztquote umgesetzt. Von jährlich 60 Medizinstudienplätzen, wurden im letzten Jahr 18 an Studierende der Humanmedizin an der MHH vergeben. Die Studierenden verpflichten sich hierbei längerfristig für die Tätigkeit als Ärztin oder Arzt in der Primärversorgung im ländlichen Raum.

„Für die Forschung hat die MHH im vergangenen Jahr an kompetitiv zusätzlich eingeworbenen Drittmitteln 109,4 Mio. Euro verausgabt”, berichtet Michael Manns. Der Präsident setzt fort: „Dank des großen Einsatzes für die Einwerbung neuer Forschungsprojekte nimmt die MHH im DFG-Förderatlas national weiterhin Platz 3 bei der Drittmittelförderung pro Professur ein. Wir haben zudem die internationalen Kooperationen zielstrebig weiterentwickelt.”

Im Geschäftsjahr 2023 haben sich die Fälle der Patientenbehandlung an der Medizinischen Hochschule verändert:

  • die Zahl der stationären Patienten ist um 3,2 Prozent gesungen,
  • die Zahl der ambulanten Fälle ist um 6,8 Prozent gestiegen
  • und der Case-Mix-Index ist auf 1,37 angestiegen.

Meilenstein für MHH-Neubau

Für die erste Baustufe stimmte der Niedersächsische Landtag dem Maßnahmenfinanzierungsplan in Höhe von 974 Millionen Euro inklusive des Risikopuffers zu. Darüber hinaus übernahm die MHH 2023 die Bauherreneigenschaft und führt nun selbst Sanierung und Instandhaltung der Bestandsgebäude für Krankenversorgung, Forschung und Lehre zusammen durch.

„Die bauliche Erneuerung allein reicht nicht für die erfolgreiche Zukunft aus”, betonte MHH-Vizepräsident Prof. Dr. Frank Lammert. Entscheidend für ein zukunftssicheres Integrationsmodell seien vor allem die Menschen. Mitten im Generationswechsel könne die MHH nun von einer hochkarätigen Neubesetzung der Professuren, der Pflegedirektion und weiteren Leitungsfunktionen profitieren. „Das Integrationsmodell der MHH hat sich als zukunftweisend erwiesen, mit dem wir die anstehenden Veränderungen aus der Krankenhausreform in Niedersachsen meistern werden”, erklärt Lammert abschließend.

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