
Der Klinikverbund ist eine wichtige Säule der Daseinsvorsorge der Stadt: Über 40 Prozent aller Notfälle in München werden hier versorgt und jedes dritte Münchner Kindl kommt hier zur Welt. Das kleine „g“ steht für die Daseinsvorsorge und stellt das Wohl des Menschen in den Mittelpunkt aller Aktivitäten. „Viele Kolleginnen und Kollegen haben den Eindruck, dass in unserem Gesundheitssystem für eine gute Patientenversorgung zu wenig Spielraum ist. In einer Zeit, in der andere Krankenhäuser aus Kostengründen medizinische Angebote, etwa für Kinder oder hochbetagte Patientinnen und Patienten, ohne Alternative aufgeben, setzen wir ein entgegengesetztes Signal“, betont Dr. med. Axel Fischer, Vorsitzender der Geschäftsführung der München Klinik. Nicht Gewinnziele, sondern Patientenziele sollen im Mittelpunkt stehen, gleichzeitig bleibt der Anspruch bestehen, solide zu wirtschaften, um Spielraum für Investitionen zu haben.
Bürgerschaftliches Engagement erleichtern In der Vergangenheit hatte die fehlende Gemeinnützigkeit immer wieder das Engagement der Münchner Bürgerinnen und Bürger erschwert. Behandlungsangebote, die über die klassische medizinische Versorgung hinausgehen, konnten bisher nicht gefördert werden – wie etwa zusätzliche therapeutische Unterstützung für erkrankte Kinder. Über die medizinisch-pflegerische Versorgung hinaus gibt es in den Kliniken großen Bedarf, der vom Gesundheitssystem nicht refinanziert wird – wie etwa das Spielzimmer für Geschwisterkinder.
Dringende Einsparmaßnahmen sichergestellt
„Wir haben großes Glück, dass sich viele Menschen mit der München Klinik identifizieren. Ich hoffe, dass wir künftig dieses Engagement zum Wohl unserer Patienten und Mitarbeiter noch stärker nutzbar machen können“, sagt Dr. Fischer. Gemeinsam mit Medizin und Pflege möchte man jetzt Projekte finden, die sich durch Spendenaktionen voranbringen lassen. Bislang konnten finanzielle Zuwendungen oder Schenkungen aufgrund erheblicher steuerlicher und satzungsbedingter Hürden nur eingeschränkt angenommen werden. Eine Spendenakquise kann und soll nicht den laufenden Betrieb finanzieren, sondern zusätzliche Angebote ermöglichen.
„Ich begrüße, dass es gelungen ist, mit dem jetzt vorliegenden Beschluss der Gründung einer gemeinnützigen GmbH, dringende Einsparmaßnahmen sicherzustellen, aber nicht auf Kosten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine gemeinnützige Gesellschaft unterstreicht unser Ziel für den kommunalen Klinikverbund, die Patientenversorgung, nicht die Gewinnmaximierung im Fokus zu behalten. Als gemeinnützige GmbH kann die München Klinik zudem das herausragende Engagement der vielen Unterstützerinnen und Unterstützer in vollem Umfang annehmen – zum Wohle der Patientinnen und Patienten“ betont der Aufsichtsratsvorsitzende der München Klinik, Oberbürgermeister Dieter Reiter.
Ein Unternehmen, mit dem sich die Mitarbeiter identifizieren
Die Mitarbeitenden der München Klinik aus Medizin und Pflege setzen sich mit ihrer täglichen Arbeit für die Gesundheitsversorgung der Münchnerinnen und Münchner ein und auch sie könnten von entsprechenden Zuwendungen bspw. durch die Finanzierung von zusätzlichem Wohnraum direkt profitieren. „Wir wollen ein Unternehmen sein, mit dessen Zielen sich die Mitarbeiter identifizieren können und das sinnstiftend ist“, betont Geschäftsführerin und Arbeitsdirektorin Susanne Diefenthal.
„Die Gemeinnützigkeit würde die München Klinik auch als Arbeitgeber attraktiver machen, da sich Mitarbeitende noch stärker mit einem Unternehmen identifizieren, das auch im Rahmen der Gesellschaftsform die Patienten in den Mittelpunkt rückt.“ Mit einem Wechsel in die Gemeinnützigkeit verbinde die München Klinik ausdrücklich keine Änderungen in den derzeitigen betriebsverfassungsrechtlichen Beteiligungsrechten.





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