
Am Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide (KBR) strebt man die strukturelle Optimierung der Zentralen Notfallversorgung an. Hierzu sei geplant, im Rahmen eines Projektes konkrete Daten zu Wartezeiten, Aufenthaltszeiten und Patientenzufriedenheit zu ermitteln. Daraus abgeleitete Maßnahmen sollen dann Ende 2022 bzw. Anfang 2023 umgesetzt werden.
Von der Neugestaltung der Strukturen erhofft sich das Klinikum eine spürbare Entlastung der Notfallversorgungssituation in Bremerhaven und Umgebung. Dr. Kristin Drechsler, Medizinische Geschäftsführerin am KBR: „Allein zwischen 2012 und 2019 ist die Zahl der in unserer ZNA behandelten Patientinnen und Patienten um rund 30 Prozent gestiegen, dieser Entwicklung müssen wir Rechnung tragen.“
Hohe Auslastung zentraler Notaufnahmen in ganz Deutschland
Schon seit Jahren steht die Notfallversorgung bundesweit unter hohem Druck, da sie immer häufiger in Anspruch genommen werden. Der Gesetzgeber brachte daher 2020 das Gesetz zur Reform der Notfallversorgung auf den Weg. Mit dieser Reform sollen die bisher weitgehend getrennt organisierten Strukturen der ambulanten, stationären und rettungsdienstlichen Notfallversorgung zu einem integrierten System weiterentwickelt werden – um eine bessere Orientierung für Patientinnen und Patienten, kürzere Wartezeiten sowie einen effizienteren Einsatz von Ressourcen für eine höhere Gesamtqualität der medizinischen Notfallversorgung zu erreichen.
KBR handelt vor Inkrafttreten der Rechtsgrundlage
Der Gesetzgeber sieht aktuell die Einrichtung integrierter Notfallzentren (INZ) an dafür geeigneten Krankenhäusern vor, wo eine standardisierte Ersteinschätzung des Versorgungsbedarfes erfolgen soll. Doch noch ist der Gesetzentwurf nicht in Kraft getreten. Der KBR-Aufsichtsrat will jedoch bereits jetzt handeln: „Ein Integriertes Notfallzentrum kann erst dann zur Entlastung der Situation in der Region beitragen, wenn die Rechtsgrundlage dafür geschaffen wurde. Solange wollen wir aber im Interesse der Bürgerinnen und Bürger sowie des Rettungsdienstes nicht warten. Die Rettungskräfte sollen ständig für Notfälle in der Region bereitstehen“, betont Jörn Hoffmann, Mitglied des KBR-Aufsichtsrats.





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