
Als die Schön Klinik Vogtareuth Ende September die Schließung von sechs Fachbereichen ankündigte, schlugen die Wellen hoch. Viele sehen seitdem die künftige medizinische Versorgung in Stadt und Landkreis Rosenheim in Gefahr – und die Verantwortlichen bemühen sich um Schadensbegrenzung, wie zuletzt bei einem Runden Tisch in Rosenheim.
Zu dem hatte Dr. Mate Ivancic, CEO der Schön Klinik Gruppe, eingeladen, und neben politischen Entscheidungsträgern saß unter anderem Dr. Ulrich Schulze, der Geschäftsführer der kommunalen RoMed Kliniken, mit in der Runde. Am Ende sei ein „klarer Handlungsrahmen“ vereinbart worden, „um die wohnortnahe Versorgung langfristig zu sichern und für die Beschäftigten tragfähige Perspektiven zu schaffen“, heißt es in einer Mitteilung.
Unsere Teams verfügen über die nötige fachliche Expertise und Kapazität.
So bleibe die Versorgung für Patienten der Abteilung für junge Erwachsene (Jerwa) auch nach den strukturellen Veränderungen gesichert, betont Ivancic. Die Schön Klinik Gruppe organisiere individuelle Anschlusslösungen für alle Betroffenen. Auch für neurochirurgische Behandlungsfälle im Erwachsenenbereich werde es eine Übergangsphase geben, da das Haus die OP-Kapazitäten durch die neurochirurgische Versorgung von Kindern am Standort erhalte. Gleichzeitig würden die Kapazitäten „durch steigende Patientenzahlen in anderen Fachbereichen perspektivisch auch weiterhin gebraucht“. Die herzchirurgische Versorgung werde, wie bisher, über das Deutsche Herzzentrum München erfolgen.
Die Versorgung in den Bereichen Neurologie, Schmerztherapie, Gefäßchirurgie sowie Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie könne sein Haus sicherstellen, betont RoMed-Chef Schulze: „Unsere Teams verfügen über die nötige fachliche Expertise und Kapazität, um Patienten aus dem gesamten Landkreis zu behandeln.“ An den Standorten in Rosenheim und Prien würden „kurzfristig und in den nächsten Wochen zusätzliche OP- und Behandlungskapazitäten aufgebaut“. Und in den nächsten Monaten werde es einen regelmäßigen Austausch zwischen den Schön Kliniken und RoMed geben.
Allein in der Region können wir rund 40 Beschäftigte übernehmen.
Die politischen Vertreter am Runden Tisch lobten das Gespräch als „konstruktiv, vertrauensvoll und sehr offen“. Die Umstrukturierung der Schön Klinik sei „ein schmerzlicher Einschnitt für unsere Region“, aber das besprochene lösungsorientierte Vorgehen zwischen Schön und RoMed zeige, „dass hier im Interesse der Patienten gut zusammengearbeitet wird“.
Für die von den Schließungen betroffenen Mitarbeiter würden „ebenfalls gute Perspektiven geschaffen“, heißt es weiter. In der Schön Klinik Gruppe gebe es zahlreiche offene Stellen, aber auch bei den RoMed Kliniken sollen die Kapazitäten erweitert werden. Man gehe davon aus, dass in der Region weiter ein dringender Bedarf an medizinischem Personal bestehe, so Ivancic: „Allein in den Schön Kliniken der Region können wir nach ersten Berechnungen rund 40 Beschäftigte übernehmen.“






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