
Tarifstreit um Entlastungen und Beschäftigungssicherung am Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM): Am 27. März haben zum Auftakt des unbefristeten Streiks nach Gewerkschaftsangaben rund 600 Beschäftigte die Arbeit niedergelegt. Der Streik sei am Morgen gegen 6.00 Uhr angelaufen, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Fabian Dzewas-Rehm der Deutschen Presse-Agentur. Die Teilnehmenden kamen aus den Bereichen Operationen, Anästhesie, Radiologie, Neuroradiologie, Endoskopie sowie der Herzkatheter-Labore an beiden Standorten. „Die Beteiligung ist gut“, so Dzewas-Rehm.
Von Mittwoch (29. März) an will Verdi dann Beschäftigte aus allen nicht-ärztlichen Bereichen zum Streik aufrufen. Bereits am Montag seien durch die Aktionen rund 90 Prozent der planbaren Operationen am Standort Marburg ausgefallen. Vorab waren Notdienstvereinbarungen getroffen worden.
Mindestbesetzung für Schichten gefordert
Hintergrund des unbefristeten Streiks ist vor allem der Konflikt um einen Entlastungstarifvertrag für das nicht-ärztliche Personal des privatisierten Uniklinikums: Im Kern fordern Gewerkschaft und Beschäftigte eine Mindestbesetzung für die Schichten der einzelnen Bereiche. Wird diese unterschritten, sollen die Mitarbeitenden Belastungspunkte sammeln, die in Freizeit abgegolten werden können. In vier Verhandlungsrunden hatte es keine Einigung gegeben, so dass am Freitag das 100-Tage-Ultimatum der Beschäftigten abgelaufen war, mit dem diese sich streikbereit gezeigt hatten.
Die Geschäftsleitung des Uniklinikums hatte den Streik am vergangenen Freitag als „unnötig“ und „unangemessen“ bezeichnet, da es zwischenzeitlich konstruktive Verhandlungen gebe und die Versorgung der Patienten „hochgradig gefährdet“ werde. Dies bekräftigte ein Sprecher am 27. März. Man warte nun die nächste Verhandlungsrunde ab, die an diesem Donnerstag (30. März) ansteht.





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