
Angesichts des hohen Kostendrucks hat sich die Diako Krankenhaus gGmbH für ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung entschieden. „Leider haben die noch immer andauernden Folgen der Corona-Pandemie, die Inflation und die explodierenden Energiekosten sowie der fehlende rechtliche Rahmen für eine verlässliche Unterstützung durch den Bund der Klinikgeschäftsführung bei der aktuellen Liquiditätslage keine andere Wahl gelassen“, kommentierte der kaufmännische Vorstand Martin Wilde.
Die Ev.-Luth. Diakonissenanstalt zu Flensburg (Diako) als Träger des Klinikums begrüßte die Entscheidung. Das zuständige Amtsgericht hat dem Antrag bereits stattgegeben. Betroffen ist laut Mitteilung ausschließlich das Krankenhaus in der Flensburger Knuthstraße.
Die Patientenversorgung werde verlässlich und ohne Einschränkungen in der gewohnt hohen Qualität fortgeführt, erklärt Diako-Vorstand Dirk Outzen. „Unser Ziel als kirchlicher Träger ist es, unseren Mitarbeitenden eine gesicherte Arbeitsplatz-Perspektive zu bieten.“ Konkrete Planungen für alle anderen Unternehmensbereiche seien allerdings erst möglich, wenn klar werde, was das Sanierungsverfahren für das Krankenhaus bedeute. „Das wissen wir aller Voraussicht nach erst Anfang 2023“, erläutert Outzen. Auf die laufenden Planungen mit den Maltesern zum Bau eines Zentralklinikums habe das eingeleitete Schutzschirmverfahren keine Auswirkungen, hieß es weiter. Diese würden wie geplant fortgesetzt.
„Auch wenn ein Schutzschirmverfahren eine große Chance für die nachhaltige Sanierung unseres Krankenhauses bietet, habe ich mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht“, ergänzt Klinikgeschäftsführer Ingo Tüchsen. Eine solche Nachricht sei verständlicher Weise für die Beschäftigten und auch die Bürgerinnen und Bürger in Flensburg zunächst beunruhigend. „Das ist nicht das Ende unseres Krankenhauses, sondern ein wichtiger Schritt in eine sichere Zukunft“, stellt Tüchsen klar. Als Unterstützung hat die Diako sich Christian Eckert von WMC Healthcare sowie Rechtsanwalt Stefan Denkhaus von der Hamburger Kanzlei BRL ins Boot geholt.





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