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ImpfpflichtSechs Prozent des Klinikpersonals unvollständig geimpft

Eine Blitzumfrage des DKI ergab, dass im Durchschnitt deutsche Kliniken sechs Prozent ihrer Beschäftigten wegen fehlender Impf- oder Genesenennachweise an die Gesundheitsämter gemeldet haben.

Teil-Impfpflicht
Tino Neitz/stock.adobe.com
Symbolfoto

Die Krankenhäuser haben im Schnitt sechs Prozent ihrer Beschäftigten wegen fehlender Impf- oder Genesenennachweise an die Gesundheitsämter gemeldet. Das ergab eine Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI), an der sich bundesweit 361 Krankenhäuser ab 50 Betten beteiligt haben.

Im Einzelnen liegt die Meldequote demnach bei den Pflegediensten bei sieben Prozent, wobei sie bei der Intensivpflege vier Prozent beträgt. Im ärztlichen Dienst sind es drei Prozent.

Keine Entwarnung

„Die Zahlen der Umfrage belegen sehr eindrucksvoll, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Vergleich zur Gesamtbevölkerung eine außerordentlich hohe und vorbildliche Impfquote aufweisen“, erklärt DKG-Chef Gerald Gaß. Gleichwohl gab er keine Entwarnung. Angesichts der aktuell weiter steigenden Zahl von Corona-positiven Patienten und krankheitsbedingten Ausfällen beim Klinikpersonal seien Einschränkungen bei der Patientenversorgung „nicht zu verhindern“, heißt es in der Mitteilung.

Trotz relativ geringer Meldequoten zu Ungeimpften rechnet der Umfrage zufolge derzeit mehr als die Hälfte der Krankenhäuser (53 Prozent) mit Einschränkungen in der Patientenversorgung bei einer möglichen Freistellung dieser ungeimpften Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Hohe Impfquote in der Bevölkerung sorgt für geringe Meldequote in Kliniken

Auffällig sei der direkte Zusammenhang zwischen der allgemeinen Impfquote und dem Anteil ungeimpfter Mitarbeitenden in den Kliniken. Je höher die Impfquoten in der Allgemeinbevölkerung ausfalle, desto geringer sei auch die Meldequoten von Krankenhausmitarbeitern ohne Impf- oder Genesenennachweis. In der Auswertung wurden drei Cluster bei den Bundesländern gebildet, die sich nach den jeweiligen allgemeinen Impfquoten vergleichen lassen. So liege in der Gruppe mit hohen Impfquoten in der Bevölkerung (> 77,5 Prozent) die durchschnittliche Meldequote der Krankenhäuser mit drei Prozent deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von sechs Prozent. Selbst in der mittleren Gruppe falle die Meldequote mit fünf Prozent noch unterdurchschnittlich aus. In der Gruppe mit niedrigen Impfquoten in der Bevölkerung (bis 74,3 Prozent) liege die durchschnittliche Meldequote hingegen mit zehn Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

In Deutschland besteht seit Mitte März eine Impfpflicht für Beschäftigte in der Pflege und im Gesundheitswesen. Ungeimpften droht ohne Impf- oder Genesenennachweis ein Beschäftigungsverbot.

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