
Die SHR Kliniken Landkreis Sigmaringen GmbH schließt das Bilanzjahr 2019 mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von rund 4,25 Millionen Euro ab (Vorjahr: plus 0,4 Millionen Euro). Im Vergleich zu 2018 hat sich das Ergebnis damit um rund 4,6 Millionen Euro verschlechtert. Die Erträge lagen in 2019 bei 115,67 Millionen Euro, das bedeutet eine Steigerung um 5,2 Prozent gegenüber 2018 (109,91 Millionen Euro). Demgegenüber sind die Aufwendungen von 109,11 Millionen Euro (2018) auf 119,46 Millionen Euro angestiegen (plus 9,5 Prozent).
In der Somatik gab es einen minimalen Anstieg der Fallzahlen. In der Psychiatrie entwickelten sich die Belegungstage bei gleichzeitig steigenden Fallzahlen rückläufig. Neue gesetzliche und strukturelle Vorgaben, wie zum Beispiel die dreistufige Notfallversorgung wirken sich negativ auf das wirtschaftliche Ergebnis aus. Das gilt auch für die neue Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung, da sie das Belegungsmanagement erschwert. Die stagnierende Leistungsentwicklung in den SRH Kliniken Landkreis Sigmaringen GmbH entspreche einem bundesweiten wirtschaftlichen Trend in der Krankenhauslandschaft.
Ausbau von Strukturen und Neubesetzung von Schlüsselpositionen
Um künftig eine positive wirtschaftliche Entwicklung zu erreichen, hat die SRH Kliniken Landkreis Sigmaringen GmbH eine Mehrjahresplanung mit unterschiedlichen Bausteinen erarbeitet. Diese zielt unter anderem auf eine bessere Steuerung der Personal- und Sachkosten sowie eine Fortschreibung der Medizinkonzeption für die drei Krankenhausstandorte. Hierzu gehören unter anderem die Weiterentwicklung der zertifizierten Zentren am Standort Sigmaringen und der Ausbau ambulanter Strukturen.
Positive Auswirkungen werden sich auch durch personelle Veränderungen in Schlüsselpositionen erhofft. Zum 1. August 2020 übernimmt Dr. Jan Ove Faust, die Geschäftsführung der SRH Kliniken Landkreis Sigmaringen GmbH mit MVZ Tochtergesellschaften. Spätestens zum 1. Januar 2021 wird zudem eine übergreifende Pflegedirektion für den Pflege- und Funktionsdienst etabliert. Die Leitung wird Stefan Ries, derzeitig Pflegedirektor in den Kliniken im Landkreis Biberach, übernehmen.
Prognose 2020
Das Kalenderjahr 2020 ist im ersten Halbjahr entscheidend durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt. Elektive Operationen wurden von März bis Ende Mai ausgesetzt, die Auslastung reduzierte sich auf 50 Prozent. Seit Anfang Juni findet auf der Basis eines eigens entwickelten Sicherheitskonzeptes eine Überführung in den Normalbetrieb mit einer Auslastung von vorerst 65 Prozent statt. Positiv werden sich voraussichtlich die Ausgliederung und Gegenfinanzierung des Pflegebudgets sowie Ausgleichszahlungen für freigehaltene Betten für mit Covid-19 infizierte Patienten auswirken.
Aktuell geht man von einem negativen Jahresergebnis 2020 in Höhe von rund 0,52 Millionen Euro und von einem ausgeglichenen operativen Betriebsergebnis aus.





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