
Wenn hohe Gewinne mit schlechter Qualität einhergingen, müssten Häuser mit hohen Defiziten die beste Qualität haben. Das sei aber nicht so. Ein verantwortungsvoller Einsatz der Mittel sei Hettich zufolge das Wichtigste.
Der Zwang zur Reinvestition sei für die SRH-Holding als gemeinnütziges Unternehmen ein Vorteil. Der Konzern sei es gewohnt, Acht zu geben, dass die Dinge sich rechnen, sagt Hettich. Die Kliniken der SRH müssten nicht wie andere Häuser Superrenditen erwirtschaften. „Und wir sind auch nicht gezwungen, unbedingt wachsen zu müssen“, sagt der SRH-Chef. Zwar habe das Unternehmen keinen Zugang zum Kapitalmarkt und könne nicht wie kommunale Einrichtungen Steuermittel nutzen. Aber der Zwang zur Reinvestition halte die SRH fit.
Auf staatliche Unterstützung angewiesen
Die Coronakrise treffe die Krankenhäuser der SRH Hettich zufolge ganz unterschiedlich. Konkrete Zahlen gebe es jedoch erst in zwei bis drei Monaten. Einige Einrichtungen hätten sehr gut daran getan, zusätzlich Kapazitäten für Covid-19-Patienten freizuhalten. In Sachsen-Anhalt oder in Ostthüringen hätten die Häuser jedoch sehr wenige Fälle. „Wir haben dort mehr als ein Drittel der Krankenhäuser freigehalten und sind auf die staatlichen Unterstützungen angewiesen“, sagt Hettich.
Krankenhäuser müssen Vertrauen wiedergewinnen
„Wir sollten uns auf eine zweite Welle vorbereiten, obwohl die Zahl der Coronafälle jetzt nachlässt“, sagt Hettich. Allerdings müssten die Einrichtungen auch in den Regelbetrieb zurückkommen. Große Krankenhäuser müssten ganz schnell wieder zum Vollversorger werden. „Das hat auch etwas mit der Verantwortung gegenüber den Menschen vor Ort zu tun“, betont der Vorstandsvorsitzende. Denn momentan würden sich weniger Menschen in die Krankenhäuser trauen. Das Vertrauen müssten die Einrichtungen nun wiedergewinnen.





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