
Die Krankenhauslandschaft in der Region Landshut steht vor entscheidenden Veränderungen. Stadt und Landkreis wollen die Lakumed-Krankenhäuser Achdorf, Vilsbiburg und die Schlossklinik Rottenburg mit dem Klinikum Landshut und dem Kinderkrankenhaus St. Marien fusionieren, und dafür haben sie jetzt die Basis gelegt: Stadtrat und Kreistag gaben grünes Licht für „die baldmöglichste Fusion“ und die künftige Fortführung der Häuser unter einem gemeinsamen Dach – jeweils einstimmig, teilt die Stadt mit.
Die Beschlüsse „haben historische Dimension“, sind sich Oberbürgermeister Alexander Putz und Landrat Peter Dreier einig. Stadt und Kreis hatten zuletzt im September gemeinsam die Trägerschaft des Kinderkrankenhauses St. Marien übernommen. Die Kongregation der Solanusschwestern hatte sich nach mehr als 100 Jahren als alleiniger Betreiber zurückgezogen. Der Landkreis ist zudem Träger der Lakumed Kliniken (Lakumed steht für „Landshuter Kommunalunternehmen für Medizinische Versorgung“), die über mehr als 630 Planbetten verfügen und gut 1850 Mitarbeitende beschäftigen. Hinter dem Klinikum Landshut steht die Stadt. Der Schwerpunktversorger hat 568 Planbetten und rund 1500 Beschäftigte.
Mittel- und langfristig wollen wir das Leistungsportfolio in unseren Krankenhäusern weiter ausbauen.
Der nunmehr ganz offiziell angepeilte Zusammenschluss werde für alle beteiligten Krankenhäuser von Vorteil sein, betonen Putz und Dreier. So könnten Doppelstrukturen abgebaut, Synergieeffekte genutzt und die aufgrund des Fachkräftemangels speziell im Personalbereich immer knapper werdenden Ressourcen gebündelt werden. Angst vor Stellenstreichungen müsse niemand haben, versichern OB und Landrat: „Mittel- und langfristig wollen wir das Leistungsportfolio in unseren Krankenhäusern weiter ausbauen. Dafür werden wir sogar zusätzliches Personal brauchen.“
Alle Standorte sollen erhalten bleiben
Die Fusion der Krankenhäuser sei auch mit Blick auf die vom Bund angekündigte Krankenhausreform dringend geboten. Auch größere Einrichtungen wie das Klinikum oder das Kreiskrankenhaus Achdorf könnten Kompetenzen verlieren, warnen Putz und Dreier. Durch einen Zusammenschluss könnten sich die Landshuter Krankenhäuser besser gegen „den drohenden Kahlschlag“ stemmen: „Wir hätten dann eine ganz andere Verhandlungsposition.“
Aus Sicht des Landkreises sei im Zuge der anstehenden Fusionsgespräche ein entscheidendes Kriterium, dass unter einem künftigen gemeinsamen Dach alle Standorte, also auch die Krankenhäuser in Vilsbiburg und Rottenburg, erhalten bleiben, betont Landrat Dreier. OB Putz unterstütze dieses Anliegen, heißt es in der Mitteilung. Es gehe darum, wohnortnah die medizinische Versorgung dauerhaft zu sichern, so Putz. Dieses Ziel, zu dem langfristig auch ein Großkrankenhaus Landshut als Maximalversorger gehöre, „können und wollen wir durch eine Fusion unserer Krankenhäuser erreichen“.





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