
Der Hamburger Klinikbetreiber Asklepios will die Betriebsrätin Romana K. aufgrund ihrer Äußerungen im NDR «Hamburg Journal» vom 17. Dezember kündigen. In dem Interview hatte die Vertreterin der Krankenhausbewegung einen Personalmangel auf der Intensivstation der Asklepios-Klinik St. Georg kritisiert, auf der viele Corona-Kranke liegen.
Eine Intensivfachpflegekraft müsse sich um fünf Patienten kümmern, normal seien zwei oder nur ein Patient, sagte die Betriebsrätin Romana K. Die Krankenschwestern und -pfleger müssten teilweise Aufgaben des Reinigungs- und Servicepersonals übernehmen. Eine menschenwürdige Sterbebegleitung sei nicht immer möglich, die Patienten stürben allein in ihren Zimmern, weil das Personal fehle.
Betriebsrat lehnt Kündigung ab
Asklepios wirft der Mitarbeiterin vor, wissentlich unwahre Tatsachen behauptet zu haben. Der Konzern kann die Pflegerin aber nur mit Zustimmung des Betriebsrats kündigen. Da die Arbeitnehmervertretung dies ablehnt, will Asklepios die Kündigung vom Arbeitsgericht genehmigen lassen.
Das am Montag, den 1. Februar vereinbarte Gespräch solle unter Beteiligung des Landesbezirksvorsitzenden der Gewerkschaft Verdi stattfinden, erklärte die Anwältin von Asklepios, Nicola Gragert. Der Vertreter der Betriebsrätin, Till Hischemöller, erklärte, seine Mandantin fordere die Rücknahme der Kündigung. Sie stehe zu ihren Aussagen, «weil es aus ihrer Sicht die Wahrheit ist».
Vor dem Arbeitsgericht protestierten am Montag rund 30 Menschen gegen das Vorgehen von Asklepios.





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