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Uniklinik KölnTranslationale Spitzenforschung made in NRW

In einem neuen Forschungsgebäude der Kölner Uniklinik wird künftig die translationale Forschung zu Infektionskrankheiten und Onkologie vereint. Es bietet Platz für bis zu 400 Forschende und soll den Wissenschaftsstandort Nordrhein-Westfalen stärken.

Einweihung TRIO, Ina Brandes
Christian Wittke
Ministerin Ina Brandes und Forscher Daniel Bachurski im neuen TRIO

6500 Quadratmeter Nutzfläche und Platz für bis zu 400 kluge Köpfe: In Köln wurde das neue Gebäude des Forschungsbereiches Translational Research for Infectious Diseases and Oncology (TRIO) eingeweiht. Es vereint die translationale Forschung zu Infektionskrankheiten und Onkologie und fungiert in enger Verschränkung mit den klinischen Bereichen als interdisziplinärer Think Tank mit hochspezialisierten technischen Großgeräten.

Das Land Nordrhein-Westfalen förderte den Bau mit rund 90 Millionen Euro. „Die Zusammenführung onkologischer und infektionsmedizinischer Spitzenforschung im TRIO stellt einen entscheidenden Schritt dar, um einen der drei großen Forschungsschwerpunkte unserer Fakultät – Tumorbiologie, Infektion und Immunität – zu stärken und weiter voranzutreiben“, erklärt Prof. Dr. Gereon R. Fink, Dekan der Medizinischen Fakultät.

Mit dem TRIO-Neubau schaffen wir beste Voraussetzungen für den medizinischen Kampf gegen Volkskrankheiten.

Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, ist sich sicher, dass der Neubau Anziehungskraft für die klügsten Köpfe der Infektions- und Krebsforschung entfalten und so den Wissenschaftsstandort Nordrhein-Westfalen stärken werde. „Spitzenforschung ‚made in NRW‘ braucht exzellente Gebäude mit modernster technischer Ausstattung. Mit dem TRIO-Neubau schaffen wir für unsere Forscherinnen und Forscher beste Voraussetzungen für den medizinischen Kampf gegen Volkskrankheiten“, sagt Brandes. Zudem würden die Patient*innen von den wissenschaftlichen Erkenntnissen und dem Transfer in neue Therapien profitieren. 

Translationaler Krebsforschungsschwerpunkt wird weiter gestützt

Der neue Laborbau wird erstmals die Forschungsgruppen des Schwerpunkts zur Krebs- und Infektionsforschung der Medizinischen Fakultät unter einem Dach auf dem Campus der der Uniklinik Köln vereinen. Univ.-Prof. Dr. Michael Hallek, Direktor des Centrums für Integrierte Onkologie (CIO) in Köln, erwartet daher wesentliche Impulse von diesem Gebäude: „Nun kommt endlich das TRIO zum CIO, also ein neues Forschungsgebäude, das die experimentelle Krebsforschung in einem Haus bündelt und den Campus mit dem klinischen CIO-Gebäude, das sich in unmittelbarer Nachbarschaft befindet, perfekt ergänzt.“ 

Einweihung TRIO UK Köln
Christian Wittke
(v.l.) Prof. Dr. Michael Hallek, Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, Ministerin Ina Brandes, Prof. Dr. Edgar Schömig und Prof. Dr. Florian Klein

Diese räumlich enge Zusammenarbeit werde den starken translationalen Krebsforschungsschwerpunkt weiter stützen, woraus sich neue Denkansätze, Kooperationen und Projekte ergeben werden. „Besonders freue ich mich auf den befruchtenden Austausch mit den Forschenden in den Bereichen Infektion und Immunologie, die an sehr ähnlichen Fragestellungen zum Immunsystem forschen. Dies wird erlauben zu verstehen, warum und wie Krebs der Immunantwort entkommt und wie wir dies korrigieren können“, so Hallek. 

Hochmoderne Technik

Ein Beispiel für die kostenintensiven technischen Großgeräte ist das multidimensionale bildgebende Massenzytometer, mit dessen Hilfe die Forschenden die Gewebearchitekturen von gesunden und krankhaft veränderten Geweben untersuchen können. In enger Zusammenarbeit mit Bioinformatiker*innen ermöglicht diese hochmoderne Technik völlig neue Einblicke in die Komposition und Organisation des Tumormikromilieus bei einer Vielzahl an Krebserkrankungen. So können Therapiestrategien entwickelt werden, die auf dieses spezifische Mikromilieu abzielen. 

Ein weiteres Beispiel für die übergreifend genutzte Hochleistungstechnologie im TRIO ist eine innovative Liquid-Handling-Plattform zur autonomen Durchführung tausender Neutralisationstests im Hochdurchsatzverfahren. Mit Hilfe dieser Neutralisationstests kann die Fähigkeit von Antikörpern präzise beurteilt werden, die Infektion von Zellen durch spezifische Viren wie HIV-1, SARS-CoV-2, MERS-CoV, HCV oder Influenza zu verhindern. Die Daten liefern wertvolle Erkenntnisse für die klinische Entwicklung breit-neutralisierender Antikörper, das Verständnis der Entstehung viraler Fluchtvarianten und die Evolution von Pathogenen (Krankheitserregern).

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