
An den Aktionen im Rahmen des Tarifkonflikts im öffentlichen Dienst beteiligten sich am Dienstag unter anderem Beschäftigte der Universitätskliniken in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Mit der Maßnahme will die Gewerkschaft Verdi in der laufenden Tarifrunde Druck auf die Arbeitgeber machen.
In Nordrhein-Westfalen beteiligten sich die sechs großen Unikliniken in Aachen, Bonn, Köln, Düsseldorf, Essen und Münster am Warnstreik. Ein Sprecher der Klinik in Essen erwartete „erhebliche Einschränkungen in der Patientenversorgung“. Mit Notdienstvereinbarungen hatten Verdi und die Kliniken aber verabredet, dass die Grundversorgung nicht gefährdet war. Wegen der besorgniserregenden Lage insbesondere auf den Intensivstationen, die auch zahlreiche Covid-19-Patientinnen und -Patienten versorgen, kritisierte der Chef des Essener Uniklinikums, Prof. Jochen Werner, den Zeitpunkt der Warnstreiks jedoch scharf.
Verdi Nord hatte die Beschäftigten der Universitätsmedizin in Greifswald, Lübeck und Kiel zum Streik aufgerufen, dem seien 1000 Beschäftigte gefolgt. „Mit dem zweiten Warnstreiktag haben die Krankenhausbeschäftigten ein weiteres starkes Signal an die öffentlichen Arbeitgeber gesandt. Sie sind entschlossen und streikbereit“, sagte Verdi-Streikleiter Steffen Kühhirt am Dienstag.
Nach Angaben eines Verdi-Sprechers beteiligten sich rund 1700 Menschen in München, Würzburg, Erlangen und Regensburg an der Aktion. Die Beteiligung sei größer als in den vergangenen Jahren. Der Unmut sei groß. Auch Beschäftigte der Universitätsklinika Leipzig und Magdeburg haben am Dienstagmorgen die Arbeit niedergelegt, um ihren Forderungen im Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst Nachdruck zu verleihen.
Stellvertretende Fraktionschefin der Linken nannte Streiks nachvollziehbar
Die Linke hat Verständnis für die Warnstreiks an Kliniken geäußert. „Seit Beginn der Corona-Krise hat die Arbeitsbelastung im Gesundheitsbereich nochmal zugenommen und gleichzeitig steigen die Lebenshaltungskosten. Eine spürbare Lohnerhöhung ist mehr als angemessen“, sagte Co-Parteichefin Janine Wissler am Dienstag. Ohne mehr Gehalt werde der Pflegenotstand niemals enden. Deshalb befürworte die Linke den Arbeitskampf.
Die stellvertretende Fraktionschefin der Linken im Bundestag, Susanne Ferschl, nannte die Warnstreiks „absolut nachvollziehbar“. „Angesichts der vierten Welle ist es verantwortungslos, die berechtigten Forderungen der Pflegekräfte und der anderen Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder zurückzuweisen.“ Die gesellschaftliche Anerkennung müsse sich auch in angemessenen Lohnerhöhungen und Entlastungen niederschlagen.





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