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Baden-Württembergische UniklinikenVerdi ruft erneut zu Warnstreiks auf

Auch in der zweiten Verhandlungsrunde konnten sich die Gewerkschaft Verdi und die baden-württembergischen Unikliniken nicht einigen. Geplant sind weitere Warnstreiks.

Streik
tournee/stock.adobe.com
Symbolfoto

Die Verdi-Tarifkommission hat für die vier baden-württembergischen Unikliniken Ulm, Tübingen, Heidelberg und Freiburg am 4. November 2022 das Angebot der Arbeitgeber aus der zweiten Verhandlungsrunde vom 2. November einstimmig abgelehnt und beschlossen, vor der dritten und vorerst letzten Verhandlungsrunde am 1. Dezember erneut zu Warnstreiks aufzurufen. 

Die Arbeitgeber hatten ihr erstes Angebot verbessert und bieten nun drei Netto-Einmalzahlungen von insgesamt 4200 Euro und eine Erhöhung der Entgelttabellen, allerdings erst zum Juli 2024, von rund sechs Prozent an.

Irene Gölz, Verdi-Verhandlungsführerin, sagt dazu: „Das ist ein vergiftetes Angebot. Der Kaufkraftverlust von dann zweieinhalb Inflations-Jahren schlägt im Juli 2024 mit voller Wirkung zu. Das einzig wirksame Gegengift heißt tabellenwirksame Einkommenssteigerungen. Für ein dauerhaft auskömmliches Leben der Beschäftigten kommt dieses so wie angeboten aber zu spät und ist zu schwach dosiert.“

Aufteilung der Einmalzahlungen

Konkret bieten die Arbeitgeber nun Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 4200 Euro, die sich über 21 Monate folgendermaßen aufteilen:

  • 1200 Euro netto noch in 2022 als weitere Coronasonderzahlung, für Azubis 600 Euro
  • 1500 Euro netto als Entlastungszahlung in 2023, für Azubis 750 Euro 
  • 1500 Euro netto als Entlastungszahlung in 2024 (bis 30. Juni 2024), für Azubis 750 Euro
  • Erste und einzige Tabellenerhöhung nach insgesamt 28 Monaten seit 1. März 2022 dann am 1. Juli 2024 um 150 Euro, für Azubis 75 Euro plus zusätzlich zwei Prozent (Beschäftigte und Azubis) bei einer Laufzeit bis 31. Juli 2024

„Allein der erneute Sprung der Inflation zwischen erster und zweiter Verhandlungsrunde im Oktober von weiteren 0,4 Prozent hat nochmals deutlich gemacht, wie dringend wir eine Erhöhung der Tabellenentgelte brauchen. Klar ist nach den Verhandlungen, dass es offensichtlich noch deutlich mehr Druck braucht, um ein Ergebnis zu erreichen, mit dem die finanzielle Belastung der Kolleginnen und Kollegen dauerhaft aufgefangen werden kann. Deshalb planen wir jetzt weitere Warnstreiks vor der dritten Verhandlungsrunde,“ so Gölz.

Ursprüngliche Forderung nach 10,5 Prozent mehr

Die Forderungen von Verdi sahen ursprünglich 10,5 Prozent, mindestens aber 375 Euro pro Monat bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten vor. Für die Azubis wurden ver.di 200 Euro pro Monat gefordert. Die PiAs kämpfen seit Monaten für eine gerechte Eingruppierung, die von den Arbeitgebern in die Entgelttarifrunde gezogen wurde.

Für die vier Uniklinika gilt ein eigener, mit dem Arbeitgeberverband Uniklinika abgeschlossener Tarifvertrag, von dem rund 26 000 Beschäftigte betroffen sind. Die Ärztinnen und Ärzte fallen unter den Tarifvertrag Ärzte Länder, das wissenschaftliche Personal als Landesbeschäftigte unter die Tarifbestimmungen des Landes.

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