
Es tut sich wieder was in Koblenz. Die Verhandlungen des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein (GK-Mittelrhein) mit den Sana Kliniken über deren Einstieg als Mehrheitseigner haben jetzt die finale Phase erreicht, teilt der Landkreis Mayen-Koblenz mit. Sie sollen nun abgeschlossen werden, und dann müssen die zuständigen Gremien entscheiden. Mit anderen Interessenten werde derzeit nicht mehr verhandelt. Man hoffe jetzt, dass im Sommer eine Entscheidung falle, heißt es auf Nachfrage von kma aus der Kreisverwaltung.
Vertrag mit Sana läuft aus
Die Managementleistungen bei der GK-Mittelrhein gGmbH würden ab dem 1. April von „einer branchenerfahrenen Unternehmensberatungsgesellschaft erbracht“, teilt der Landkreis weiter mit. Diese Regelung ist nötig, weil der Managementvertrag, mit dem Sana das Klinikum seit März 2020 führt, zum 31. März endet und nicht verlängert wurde. Damit verlässt Geschäftsführerin Melanie John dann das Haus. Die Entscheidung über das Beratungsunternehmen, das sie ablösen wird, habe die Gesellschafterversammlung des GK-Mittelrhein nach einem EU-weiten Ausschreibungsverfahren mittlerweile gefällt, allerdings laufe jetzt noch eine Zuschlagsfrist bis zum 21. März, erfuhr kma.
Klaus Goedereis verstärkt Geschäftsführung
Neben den Vertretern des Beratungsunternehmens wird am 1. April auch Dr. Klaus Goedereis neu in Koblenz starten. Er werde die Geschäftsführung verstärken, teilt der Landkreis weiter mit. Goedereis war zuletzt Vorstandsvorsitzender der St. Franziskus-Stiftung Münster. Er hatte die Position nach fast 25-jähriger Arbeit für die Stiftung zum 31. August 2022 aufgegeben, um sich beruflich noch einmal zu verändern. Jetzt arbeitet er freiberuflich als Berater im Gesundheitswesen.
Stadt und Kreis stellen 16,5 Millionen Euro bereit
Neben der Frage der Klinikumsleitung habe die Gesellschafterversammlung des GK-Mittelrhein auch über die weitere Finanzierung des Klinikums entschieden, so der Landkreis. Dafür wurden bereits im Dezember gefasste Beschlüsse konkretisiert und jetzt umgesetzt (kma berichtete). Demnach stellen der Landkreis und die Stadt Koblenz, die jeweils 26,5 Prozent am GK-Mittelrhein halten, jetzt insgesamt 16,5 Millionen Euro bereit. Die jeweils 8,25 Millionen Euro setzen sich zusammen aus einer Kapitalerhöhung von fünf Millionen Euro und einem Darlehen von 3,25 Millionen Euro.
Das Geld solle die Liquidität der Gesellschaft nachhaltig sichern, wird betont. Die Durchfinanzierung und die damit verbundene Zahlungsfähigkeit für das Unternehmen erstreckten sich über mindestens zwölf Monate. Geplante Investitionen könnten durchgeführt werden, und es entstünden keine Nachteile für die Mitarbeiter des GKM, erklären Landrat Dr. Alexander Saftig und Oberbürgermeister David Langner: „Diese Entscheidung ist ein deutliches Bekenntnis zum GKM und damit auch zur Sicherung einer guten Gesundheitsversorgung in unserer Region.“





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