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Johanniter GmbH will auchNoch ein Angebot – Überraschung im Ringen um das GKM

Steht die Mehrheitsbeteiligung von Sana am Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein trotz weitreichender Verhandlungen doch noch auf der Kippe? Überraschend ist jetzt ein weiteres Kaufangebot bekannt geworden.

Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein
Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein
Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein

Die Zukunft des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein (GKM) sorgt schon seit Jahren für Diskussionen – regelmäßig gibt es neue Wendungen. Jetzt ist während der vermeintlich finalen Verhandlungen über eine Mehrheitsbeteiligung des Klinikkonzerns Sana überraschend ein weiteres Kaufangebot bekannt geworden. Auch die Johanniter GmbH mit Sitz in Berlin hat Interesse, das GKM in Nordrhein-Westfalen mit seinen fünf Kliniken in Koblenz (zwei Standorte), Mayen, Nastätten und Boppard zu kaufen.

Zwar liegt das Angebot der Johanniter offenbar schon seit einigen Monaten vor, doch der Koblenzer Oberbürgermeister David Langner (SPD) machte es erst jetzt publik. Verhandelt wurde über die Offerte der Johanniter bislang offenbar nicht.

Sana verhandelt weiter

Stattdessen hatten die GKM-Gesellschafter nur mit Sana verhandelt. Neben der Stadt Koblenz und dem Landkreis Mayen-Koblenz (beide halten jeweils 26,5 Prozent) sind vier kirchliche Stiftungen an dem Unternehmen beteiligt. Im August war verkündet worden, dass alle Eigentümer „finalen Vertragsverhandlungen“ mit Sana zugestimmt hätten. Damals hieß es, die Verhandlungen sollten bis zum 31. Oktober abgeschlossen sein.

Zumindest aus Sicht des Ismaniger Klinikkonzerns hat sich seitdem einiges getan. „Wir sind in guten Gesprächen“, sagte ein Sana-Sprecher zu kma. Das gelte für die Anteilseigner genauso wie für die Arbeitnehmervertretungen und Gewerkschaften. Der Konzernbetriebsrat des GKM habe sich bereits für eine Mehrheitsbeteiligung von Sana ausgesprochen. Allerdings seien die Verhandlungen noch nicht beendet. Im August war von einigen entscheidenden noch ungeklärten Fragen die Rede. Dabei ging es vor allem um die Vergütungen.

Auch jetzt würden die Verhandlungen weiter fortgeführt, sagte der Sana-Sprecher: „Wir haben natürlich weiter Interesse und wollen die Verhandlungen zu einem für alle Beteiligten sinnvollen Abschluss führen."

Johanniter nennen keine Details

Eine Sprecherin der Johanniter GmbH bestätigte das Kaufangebot auf Anfrage von kma. Aus rechtlichen Gründen dürfe sie allerdings nicht mehr sagen, erklärte sie. Die Johanniter GmbH betreibt bundesweit derzeit unter anderem neun Krankenhäuser sowie neun Fach- und Rehabilitationskliniken. In Rheinland-Pfalz ist das Unternehmen bislang vor allem mit Angeboten der Kinder- und Jugendpsychiatrie vertreten. Die Johanniter betreiben etwa das Zentrum für Kinder- und Jugendpsychiatrie Neuwied sowie mehrere MVZ und die Johanniter-Tagesklinik Koblenz.

Für Sana sind die Kliniken des GKM vertrautes Gebiet. Der Konzern stellt bereits seit März 2020 das Management der fünf Kliniken, die insgesamt rund 4300 Beschäftigte haben. Allerdings hat Sana den Vertrag zum 31. März 2023 gekündigt. Auch deshalb hieß es bislang immer, die Verhandlungen sollten so schnell wie möglich abgeschlossen werden. Würde jetzt parallel noch neu über das Johanniter-Angebot verhandelt, wäre das wieder einmal eine neue Wendung.

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