Zwar seien die Erlöse aus Krankenhausleistungen im Vergleich zum Vorjahr um 4,7 Prozent auf 375 Millionen Euro gestiegen. Die Personalkosten und Preise für medizinischen Sachbedarf hätten sich indes ebenfalls erhöht, sagte die Vorstandsvorsitzende Babette Simon. Allein die Höhe der Personalausgaben lag dem Krankenhaus zufolge bei 55 Prozent der gesamten Erlöse. Für 2014 hatte das Haus ein Minus von 6,5 Millionen Euro hinnehmen müssen.
Ein weiterer Grund für den aktuellen Verlust war nach Klinikangaben, dass die gesetzlichen Krankenkassen pro Jahr fest für nur 83.000 Patienten zahlen, die ambulant im Haus behandelt werden. Insgesamt seien 2015 aber rund 88.700 Menschen ambulant versorgt worden. Der Aufsichtsratschef und Wissenschaftsstaatssekretär von Rheinland-Pfalz, Salvatore Barbaro (SPD), sagte, es dürfe nicht das vorrangige Ziel der Unimedizin sein, "auf eine schwarze Null zu setzen" - vielmehr müsse die Patientenversorgung sichergestellt werden.
Stationär wurden nach Klinikangaben im vergangenen Jahr nahezu gleich viele Patienten behandelt. Es waren 65.361 gegenüber 65.145 im Jahr 2014. Dabei habe die Uniklinik im vergangenen Jahr aber vermehrt Patienten mit komplexen, schweren oder seltenen Erkrankungen behandelt, die universitärer Medizin bedurften.
Uni legt Förderverträge mit Boehringer-Stiftung offen
Nach einem komplizierten Rechtsstreit hat die Universität Mainz der Öffentlichkeit Einblick in Kooperationsverträge mit der Boehringer Ingelheim Stiftung gewährt. "Die vieldiskutierte Einflussnahme ist hier nicht zu finden, das ist bestes Mäzenatentum", sagte Universitätspräsident Georg Krausch während der Einsichtnahme. Das Verwaltungsgericht Mainz hatte dem SWR-Reporter Thomas Leif einen presserechtlichen Auskunftsanspruch zuerkannt. Etwa 15 Journalisten nutzten die Möglichkeit, die Verträge einsehen zu können; Kopien durften nicht mitgenommen werden.
Mit einer Spende von 100 Millionen Euro ermöglichte die Stiftung 2011 die Gründung des Instituts für Molekulare Biologie (IMB) auf dem Campus der Uni; 50 Millionen steuerte das Land bei. Zwei Jahre später spendete die Stiftung weitere 50 Millionen für die Neuausrichtung des Fachbereichs Biologie. Kritiker warfen danach die Frage auf, ob über die Stiftung des Pharmakonzerns kommerzielle Interessen Einfluss auf Forschungsinhalte und die Berufung von Professoren nehmen können. Beide Seiten haben dies zurückgewiesen.


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